Sieg in Serie
Mit 467 Stundenkilometern gewinnt WARR-Team auch die dritte Hyperloop-Competition.
Monatelange Vorbereitungen, aufwändig gesponserte Tüfteleien und letzte Feineinstellungen – das Rennen kann beginnen. Und es beginnt wie jede Niederdruckplasmabeschichtung und jedes Hochenergieexperiment: mit dem Warten auf Vakuum. Die Rede ist nicht vom Hockenheimring sondern von der Hyperloop-Competition, die nahezu zeitgleich mit dem großen Formel-1-Rennen neuntausend Kilometer weiter westlich im sonnigen Kalifornien stattfand und eine ganz neue Technologie bemüht: das Reisen im Vakuum. Dieses könnte tatsächlich in einigen Jahren den terrestrischen Transport revolutionieren. Der niedrige Druck in den evakuierten Röhren, durch die die zunächst noch unbemannten Passagierkapseln – sogenannte Pods – rasen, reduziert die in Atmosphäre jeden bewegten Körper ausbremsende energiefressende Reibung und soll dereinst ein Überschallreisen an Land ermöglichen.
Abb.: Die glücklichen Sieger des dritten Hyperloop-Rennens im kalifornischen Hawthorne. (Bild: WARR)
Wo waren wir: ach ja – beim Warten auf Vakuum. Das war dem WARR-Team, das sich aus rund 40 Studierenden der TU-München rekrutiert, einen Extra-Tweet wert, zeichnet es doch die große Besonderheit des Rennens aus. Aber dann war es soweit und achtzehn Teams – darunter neun aus Europa – stritten zum dritten Mal um die Ehre, ihren vollmotorisierten Pod am schnellsten durch den 1,2 Kilometer langen und fast zwei Meter hohen Vakuumtunnel zu bringen. Nach zwei Siegen im vergangenen Jahr ging das WARR-Team nun mit einer in Design und Antrieb stark überarbeiteten Version ihres Erfolgspods ins Rennen. Durch Einsatz leichter Karbonfaser-Verbundwerkstoffe wurde an Gewicht gespart, und den 50 Kilowatt starken Elektromotor des Vorjahrs ersetzten diesmal acht kleine Motoren, die jeweils ein Rad antrieben und die Leistung auf 240 Kilowatt – also 320 PS – steigerten.
Abb.: Teilchenbeschleunigerfeeling: Einmal losgelassen erreichte der Hyperloop-Pod des WARR-Teams in der Spitze 467 Stundenkilometer und holte so den Sieg in der etwa einen Kilometer langen evakuierten Röhre. (Bild: WARR)
Die neue aerodynamisch optimierte Form und die kürzere Bauweise mit einer Länge von unter zwei Metern taten ihr Übriges, und so setzte sich der WARR-Pod auch in diesem Jahr an die Spitze des Feldes und bringt die dritte begehrte Trophäe – ein im 3D-Druckverfahren hergestelltes Modell der Röhre mit einem Pod, von SpaceX CEO Elon Musk persönlich unterschrieben, ins Münchner Büro des WARR-Teams.
WARR / SpaceX / LK