22.01.2004

Siemens mit Gewinnsprung

Der Siemens-Konzern startet mit einem überraschenden Gewinnsprung ins nächste Jahr.

München (dpa) - Der Siemens-Konzern ist dank eines boomenden Handy-Geschäfts und Fortschritten bei der Sanierung der Problemsparten mit einem Gewinnsprung ins neue Geschäftsjahr gestartet. «Ich bin sehr zufrieden», sagte Konzern-Chef Heinrich von Pierer am Donnerstag auf der Hauptversammlung in München. Besonders erfreulich sei, dass Deutschlands größter Elektrokonzern währungsbereinigt beim Umsatz wieder auf Wachstumskurs eingeschwenkt sei. Auch im Gesamtjahr will Siemens den Gewinn zweistellig steigern und auch bei den Erlösen zulegen. Pierer verwies aber auf das Risiko einer weiteren Aufwertung des Euro.

Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2003/04 (30. September) stärker als von Analysten erwartet um 39 Prozent auf 726 Millionen Euro. Der Umsatz sank um drei Prozent auf 18,3 Milliarden Euro. Währungsbereinigt entsprach dies einem Anstieg von zwei Prozent. Der Auftragseingang wuchs trotz des starken Euro um zwei Prozent auf 20,5 Milliarden Euro. Die Aktionäre zeigten sich zufrieden mit der Entwicklung. «Siemens hat sich in einem schwierigen Umfeld sehr gut geschlagen», sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.

Das operative Ergebnis der Bereiche legte im Quartal um knapp ein Viertel auf 1,36 Milliarden Euro zu. Bis auf die Automatisierungssparte Dematic waren alle Bereiche in den schwarzen Zahlen. Die Sorgen-Sparte ICN (Netzwerke) erzielte einen Gewinn von 51 Millionen Euro nach einem Verlust von 151 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Mobilfunksparte ICM konnte im Weihnachtsgeschäft mit 15,2 Millionen verkauften Handys einen Rekordabsatz erzielen. Im Vorjahreszeitraum waren 11 Millionen Geräte verkauft worden. ICM konnte das Bereichsergebnis auf 123 Millionen Euro mehr als verdoppeln.

Den starken Euro bekommt Siemens laut Pierer zunehmend zu spüren. «Siemens hat aber auch eine große Wertschöpfung im Dollarraum», sagte Pierer. Daher werde der Effekt abgemildert. Siemens kalkuliere die Budgets derzeit mit einem Euro-Kurs von 1,30 Dollar. Ursprünglich war der Konzern von 1,20 Dollar ausgegangen. Es gebe derzeit keinen Grund, wegen der Währungseffekte von den Prognosen abzurücken, sagte Pierer. «Das ist keine Gewinnwarnung. Wir machen keine Abstriche.»

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