Studentenwerk: Bafög erhöhen
Das Deutsche Studentenwerk hat eine deutliche Bafög-Verbesserung verlangt.
Berlin (dpa) - Das Deutsche Studentenwerk (DSW) hat eine deutliche Bafög-Verbesserung verlangt. Insbesondere sollten jene sieben Bundesländer, die Studiengebühren beschlossen haben, mehr Mittel bereitstellen, sagte der DSW-Präsident und Bildungsforscher Rolf Dobischat am Mittwoch anlässlich der Jahrestagung der 61 Studentenwerke in Berlin. Von der Einführung der Studiengebühren sind nach DSW-Angaben 1,4 Millionen der insgesamt knapp zwei Millionen Studenten in Deutschland betroffen. Bafög erhalten rund 507 000 Studierende.
Auch für die anderen Studenten sei das Studium wegen gestiegener Mieten und Kosten für den Lebensunterhalt teurer geworden, betonte Dobischat. Die jüngste Bafög-Anhebung war im Jahr 2001. Dobischat führte die jetzt im dritten Jahr in Folge gesunkene Studierbereitschaft der Abiturienten vor allem auf die unsicheren finanziellen und sozialen Rahmenbedingungen während des Studiums zurück.
Wenn Bund und Länder tatsächlich aber mehr junge Menschen für ein Studium gewinnen wollten, müssten auch die sozialen Rahmenbedingungen stimmen, sagte Dobischat. Es reiche nicht aus, massive Investitionen in die Forschung so genannter Elite-Universitäten zu machen. «Ohne eine starke Breitenförderung keine Spitze, keine Begabtenförderung ohne Massenförderung», sagte Dobischat.
Der Hochschulpakt, mit dem bis 2010 rund 90 000 zusätzliche Studienplätze für die geburtenstarken Schulabgänger-Jahrgänge geschaffen werden sollen, sei «ein Schritt in die richtige Richtung», sagte Dobischat. Allerdings müsse man für diese zusätzlichen Studenten auch die finanzielle Förderung und soziale Absicherung schaffen. Den Sanierungsbedarf von Wohnheimen und Mensen schätzt das Studentenwerk auf 700 Millionen Euro. Die Studentenwerke haben im vergangenem Jahr 85 Millionen Essen ausgegeben.
Ohne Anhebung der Elternfreibeträge beim Bafög werde es bald ein neues «Mittelstandsproblem» bei der Studienförderung geben, weil besonders Studenten aus Elternhäusern mit mittleren bis kleineren Einkommen aus der Förderung herausfielen. Zugleich forderte Dobischat eine Öffnung des Bafögs für Migrantenkinder sowie eine bessere Förderung für Studierende mit Kind.
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