Studie: Globaler Energieverbrauch gestiegen
Trotz teurer Brennstoffe und der Klimaschutzdebatte ist der weltweite Energiehunger im vergangenen Jahr laut einer Studie des Ölkonzerns BP insgesamt um 2,4 Prozent gestiegen.
Berlin (dpa) - Der weltweite Energiehunger ist laut einer Studie trotz teurer Brennstoffe und der Klimaschutzdebatte weiter gestiegen. Im vergangenen Jahr wuchs der Verbrauch insgesamt um 2,4 Prozent, wie aus einer am Mittwoch vorgestellten Statistik des Ölkonzerns BP hervorgeht. Damit war die Zunahme etwas schwächer als mit 2,7 Prozent 2006, lag aber zum fünften Mal in Folge über dem Zehn-Jahres-Schnitt. Geprägt seien die Energiemärkte nach wie vor von hohen und stark schwankenden Preisen, da der Abstand zwischen Angebot und Nachfrage eng sei. Die Reserven an fossilen Brennstoffen reichten aber weiterhin aus, um eine wachsende Produktion zu ermöglichen.
In der Europäischen Union ging der Verbrauch demnach entgegen dem globalen Trend um 2,2 Prozent zurück. Deutschland, das für knapp drei Prozent des weltweiten Verbrauchs steht, verzeichnete sogar ein Minus von 5,6 Prozent auf 311 Millionen Tonnen Öl-Äquivalent. Dagegen nutzten die USA als weltweit größter Verbraucher im vergangenen Jahr 1,7 Prozent mehr Energie, China sogar 7,7 Prozent mehr.
Bei Öl sei nach inzwischen sechs Jahren mit Anhebungen die längste Preissteigerungsphase der Geschichte festzustellen, teilte BP mit Verweis auf Vergleichsdaten bis 1861 mit. Erstmals seit 2002 sei die weltweite Ölproduktion aber 2007 gesunken, nämlich um 0,2 Prozent oder 130 000 Barrel pro Tag. Die nachgewiesenen Ölreserven lägen aber unverändert bei 1,24 Billionen Barrel. Dies reiche aus, das aktuelle Produktionsniveau für mehr als 41 Jahre aufrechtzuerhalten.
Der Gasverbrauch stieg der Statistik zufolge um 3,1 Prozent. Die USA nutzten wegen eines kalten Winters dabei deutlich mehr Gas, in der EU war es wegen eines milden Winters weniger. Kohle verbuchte im vierten Jahr in Folge die stärkste Wachstumsrate aller Energieträger (Verbrauch 2007: plus 4,5 Prozent). Dagegen ging der Verbrauch von Atomenergie um zwei Prozent zurück.