Insgesamt 1,4 Millionen Euro erhalten Fraunhofer IPM und Fraunhofer ISE für drei Projekte zur Erforschung der technologischen Grundlagen zukünftiger Energiesysteme. In Zusammenarbeit mit zwölf überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen aus Baden-Württemberg sollen technologische Konzepte und Systeme für eine höhere Effizienz in Energieanlagen entstehen. Die Projekte werden im Rahmen des RegioWIN-Leuchtturmprojekts „Vernetzte energieeffiziente Industrieparks” gefördert. Die Fördersumme setzt sich zusammen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Baden-Württemberg. Lead-Partner ist das Klimaschutz-Netzwerk „Klimapartner Oberrhein”.
Abb.: Staatsekretärin Katrin Schütz überreicht die Förderbescheide an Karsten Buse, Institutsleiter Fraunhofer IPM (rechts), und Andreas W. Bett, Stellv. Institutsleiter Fraunhofer ISE (links; Bild: D. Probst, Fh.-IMP)
Die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, Katrin Schütz, übergab die Förderbescheide im Rahmen eines Besuchs bei Fraunhofer IPM am 9. September. „Die Projekte gehen zentrale Herausforderungen des Umbaus unseres Energiesystems an und beschleunigen die Markteinführung innovativer und effizienter Lösungen”, so Staatssekretärin Schütz.
Im Rahmen des Teilprojekts „Thermoelektrik-BHKW” werden mehrere Blockheizkraftwerke (BHKW) mit neuartigen thermoelektrischen Generatoren (TEG) und Wärmetauschern ausgerüstet, um Abgaswärme effizienter zu verwenden und die elektrische Leistung zu steigern. Die Ergebnisse des anschließenden Feldtests fließen ein in eine Wirtschaftlichkeitsstudie für die thermoelektrische Wärmeverstromung inklusive Empfehlungen für die weitere Markteinführung. Das Projekt wird mit über 430.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und rund 172.000 Euro seitens des Landes Baden-Württemberg unterstützt.
Im Rahmen des Teilprojekts „Gas-Effizienz” entwickeln und erproben Forscher eine neue Generation sensorischer Online-Messtechnik, die eine schnellere Bestimmung der Zusammensetzung regenerativ erzeugter Gase ermöglicht. Durch die Optimierung neuartiger optischer Messgeräte wollen die Forscher Schwankungen der Brennwertqualität verringern, eine effiziente Einspeisung von aufbereitetem Biogas in das Gasnetz ermöglichen und eine verbesserte Nutzung von BHKW erreichen. Das Projekt wird mit rund 200.000 Euro aus dem EFRE und mit rund 80.000 Euro seitens des Landes unterstützt.
Die Entwicklung und Demonstration innovativer Werkzeuge zur Optimierung der Gebäudeeffizienz sowie zur Erstellung automatisierter Lastprognosen ist Ziel des Teilprojekts „SmartBadenMonitor”. Für die stetige Überwachung und Verbesserung des eigenen Gebäudebetriebs werden Optimierungs- und Diagnoseverfahren auf Basis von sogenannten „White-Box”-Modellen entwickelt und getestet. In einem weiteren Schritt erarbeiten Forscher Methoden zur realdatenbasierten Prozessanalyse und Lastprognoseverfahren, die eine Anlageneinsatzoptimierung und die zukünftig gebotene Vermarktung von flexiblen Lasten erlauben. Das Projekt wird mit 387.000 Euro aus dem EFRE und 154.800 Euro von Seiten des Landes gefördert.
Im Februar 2013 haben das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau (damals Ministerium für Finanzen und Wirtschaft), das Ministerium für Ländlichen Raum und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst den RegioWIN-Wettbewerb gestartet, um die Regionalentwicklung in Baden-Württemberg voran zu treiben. Nach der Prämierung der regionalen Entwicklungskonzepte und Leuchtturmprojekte im Januar 2015 wurden bis Ende Januar 2016 insgesamt 34 Anträge auf EFRE-Fördermittel zur Umsetzung der ausgezeichneten Leuchtturmprojekte bei der L-Bank eingereicht. Den RegioWIN-Antragstellern ist es auf Anhieb gelungen, 68 Millionen Euro EU-Fördermittel voll auszuschöpfen.
Fh.-IMP / DE