19.09.2016

Umweltfreundlicher produzieren

Leuchtturmprojekt „Vernetzte energieeffiziente Industrieparks” ist gestartet.

Insgesamt 1,4 Millionen Euro erhalten Fraunhofer IPM und Fraunhofer ISE für drei Projekte zur Erforschung der technologischen Grundlagen zukünftiger Energie­systeme. In Zusammen­arbeit mit zwölf überwiegend kleinen und mittel­ständischen Unternehmen aus Baden-Württemberg sollen technologische Konzepte und Systeme für eine höhere Effizienz in Energie­anlagen entstehen. Die Projekte werden im Rahmen des RegioWIN-Leuchtturmprojekts „Vernetzte energieeffiziente Industrieparks” gefördert. Die Fördersumme setzt sich zusammen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Baden-Württemberg. Lead-Partner ist das Klima­schutz-Netzwerk „Klima­partner Oberrhein”.

Abb.: Staatsekretärin Katrin Schütz überreicht die Förderbescheide an Karsten Buse, Institutsleiter Fraunhofer IPM (rechts), und Andreas W. Bett, Stellv. Institutsleiter Fraunhofer ISE (links; Bild: D. Probst, Fh.-IMP)

Die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungs­bau des Landes Baden-Württemberg, Katrin Schütz, übergab die Förder­bescheide im Rahmen eines Besuchs bei Fraunhofer IPM am 9. September. „Die Projekte gehen zentrale Heraus­forderungen des Umbaus unseres Energie­systems an und beschleunigen die Markt­einführung innovativer und effizienter Lösungen”, so Staats­sekretärin Schütz.

Im Rahmen des Teilprojekts „Thermoelektrik-BHKW” werden mehrere Blockheiz­kraftwerke (BHKW) mit neuartigen thermo­elektrischen Generatoren (TEG) und Wärme­tauschern ausgerüstet, um Abgaswärme effizienter zu verwenden und die elektrische Leistung zu steigern. Die Ergebnisse des anschließenden Feldtests fließen ein in eine Wirtschaftlichkeits­studie für die thermo­elektrische Wärme­verstromung inklusive Empfehlungen für die weitere Markt­einführung. Das Projekt wird mit über 430.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und rund 172.000 Euro seitens des Landes Baden-Württem­berg unterstützt.

Im Rahmen des Teilprojekts „Gas-Effizienz” entwickeln und erproben Forscher eine neue Generation sensorischer Online-Messtechnik, die eine schnellere Bestimmung der Zusammen­setzung regenerativ erzeugter Gase ermöglicht. Durch die Optimierung neuartiger optischer Messgeräte wollen die Forscher Schwankungen der Brennwert­qualität verringern, eine effiziente Einspeisung von auf­bereitetem Biogas in das Gasnetz ermöglichen und eine verbesserte Nutzung von BHKW erreichen. Das Projekt wird mit rund 200.000 Euro aus dem EFRE und mit rund 80.000 Euro seitens des Landes unterstützt.

Die Entwicklung und Demonstration innovativer Werkzeuge zur Optimierung der Gebäude­effizienz sowie zur Erstellung automatisierter Last­prognosen ist Ziel des Teil­projekts „SmartBaden­Monitor”. Für die stetige Überwachung und Verbesserung des eigenen Gebäude­betriebs werden Optimierungs- und Diagnose­verfahren auf Basis von sogenannten „White-Box”-Modellen entwickelt und getestet. In einem weiteren Schritt erarbeiten Forscher Methoden zur realdaten­basierten Prozess­analyse und Last­prognose­verfahren, die eine Anlagen­einsatz­optimierung und die zukünftig gebotene Vermarktung von flexiblen Lasten erlauben. Das Projekt wird mit 387.000 Euro aus dem EFRE und 154.800 Euro von Seiten des Landes gefördert.

Im Februar 2013 haben das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau (damals Ministerium für Finanzen und Wirtschaft), das Ministerium für Ländlichen Raum und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst den RegioWIN-Wettbewerb gestartet, um die Regional­entwicklung in Baden-Württemberg voran zu treiben. Nach der Prämierung der regionalen Entwicklungs­konzepte und Leucht­turm­projekte im Januar 2015 wurden bis Ende Januar 2016 insgesamt 34 Anträge auf EFRE-Fördermittel zur Umsetzung der ausgezeichneten Leucht­turm­projekte bei der L-Bank eingereicht. Den RegioWIN-Antragstellern ist es auf Anhieb gelungen, 68 Millionen Euro EU-Förder­mittel voll auszuschöpfen.

Fh.-IMP / DE

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