02.05.2007

Unsinnige Atomkraft?

Im Kampf gegen den Klimawandel ist der Ausbau der Atomkraft nach Meinung des Potsdamer Forschers Ottmar Edenhofer volkswirtschaftlich unsinnig.

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Frankfurt/Main (dpa) - Im Kampf gegen den Klimawandel ist der Ausbau der Atomkraft nach Forschermeinung nicht sinnvoll. Er sei «volkswirtschaftlich unsinnig, weil es ökonomisch zumindest gleichwertige Alternativen gibt», sagte der Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, der «Frankfurter Rundschau». Besser sei es, in die drei Hauptstrategien Energieeffizienz, erneuerbare Energien und kohlendioxidarme Kohle- und Gaskraftwerke zu investieren.

Der Ökonom erwartet, dass es bei den am Montag in Bangkok begonnenen Beratungen zum dritten Teil des UN-Klimaberichts Streit über die Atomkraft geben wird. In dem Abschlusspapier, das am Freitag veröffentlicht werden soll, werde es dann vermutlich heißen: «Atomkraft kann eine Option sein, aber wichtiger sind die genannten drei Haupt-Energiestrategien.» Allein für einen konstanten Atomanteil am steigenden Weltstrombedarf müssten mehrere hundert Kernkraftwerke zu den bestehenden 435 Meilern hinzu gebaut werden, sagte Edenhofer, der Mitglied im UN-Klimarat IPCC ist.

Edenhofer drängte darauf, die Energieversorgung möglichst schnell mit dem Ziel Effizienz, erneuerbare Energien und Endlagerung von Kraftwerks-CO2 in der Erdkruste umzubauen. «Um 2020 sollten die neuen Strukturen etwa im Energiesektor stehen» sagte er. Sonst sei eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf die noch tolerablen zwei Grad Celsius nicht zu schaffen.

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