Verpasste Chancen
Immer weniger deutsche Studenten machen ein Praktikum im Ausland. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor.
Verpasste Chancen
Frankfurt/Main (dpa) - Deutsche Studenten nutzen die Chancen der Globalisierung bislang zu wenig. Die Zahl derer, die ein Praktikum im Ausland macht, geht einer repräsentativen Umfrage zufolge zurück. Immer weniger sind bereit, nach dem Abschluss ins Ausland zu gehen. Die meisten streben ein deutsches Diplom statt eines internationalen Abschlusses an. «Die große Mehrheit der deutschen Studenten bereitet sich auf die zunehmend von Globalisierung geprägte Arbeitswelt nur unzureichend vor», so die Bilanz der 4. Continental Studentenumfrage, die am Dienstag in Frankfurt vorgestellt wurde. Dafür waren mehr als 1000 Hochschulabsolventen befragt worden.
Das Bielefelder Meinungsforschungsinstitut TNS/Infratest und die TU Darmstadt hatten im Aufrag des Automobilzulieferers Continental 1003 Hochschulabsolventen aus Ingenieur-, Natur- und Wirtschafswissenschaften befragt. Globalisierung bedeutet für sie vor allem Arbeiten im Ausland (38 Prozent), mehr Mobilität (33 Prozent) und die Pflicht, Sprachen zu lernen (23 Prozent). Die Studenten erwarten durch die Globalisierung mehr Konkurrenz (20 Prozent), mehr Zusammenarbeit (16 Prozent), aber auch soziale Nachteile (5 Prozent).
Nur 16 Prozent der Studenten entscheiden sich für ein Auslandssemester. Ebenfalls 16 Prozent machen ein Auslandspraktikum - bei der ersten Continental-Befragung 2004 waren es noch weit über 20 Prozent. 33 Prozent machen gar kein Praktikum - rund drei Mal so viele wie 2004. Nach dem Studium können sich nur rund je 30 Prozent vorstellen, vorübergehend in Südamerika oder Osteuropa zu arbeiten, nach China würde nur etwa jeder fünfte gehen. Selbst die USA wären nur für gut die Hälfte denkbar.
