Visionen werden Fortschritte
Hochleistungs-Ultrakurzpulslaser: ERC fördert Laserphysiker Jens Limpert mit 1,9 Millionen Euro.
Das internationale Gutachterkonsortium des European Research Council hat Jens Limpert vom Institut für Angewandte Physik (IAP) der Uni Jena 1,9 Millionen Euro in Form eines „Consolidator Grants“ bewilligt, mit dem er das Projekt „Advanced Coherent Ultrafast Laser Pulse Stacking (ACOPS)“ verwirklichen soll. Als bisher einzigem Forscher in Thüringen ist es dem Juniorprofessor damit gelungen, gleich zwei Mal von dem europäischen Gremium eine Förderung einzuwerben. Bereits 2009 konnte der Physiker von der Jenaer Universität den ERC von seinen Ideen überzeugen und wurde über ein „Starting Grant“ vier Jahre lang gefördert.
Abb.: Junior-Prof. Dr. Jens Limpert von der Uni Jena wird als bisher einziger Forscher in Thüringen schon zum zweiten Mal vom ERC gefördert (Bild: J.-P. Kasper, FSU)
Ziel von ACOPS ist die Entwicklung von Hochleistungs-Ultrakurzpulslaserkonzepten, mit denen sich Teilchen beschleunigen lassen, um sie zur Kollision zu bringen, um bekannte und gar noch unbekannte Elementarteilchen und Materiezustände zu erzeugen und zu untersuchen. „Doch anders als etwa bei großen Teilchenbeschleunigern wie dem CERN in Genf, lassen sich durch die Verwendung von Lasern die Beschleunigungswege um ein Vielfaches verringern und kilometerlange Tunnel werden überflüssig“, nennt Limpert den Vorteil dieses Konzepts. Er verweist auf das derzeit leistungsfähigste Lasersystem, welches zur Teilchenbeschleunigung verwendet wird: den „Berkeley Lab Laser Accelerator“ – kurz BELLA. Dieser Laserbeschleuniger erzeugt Lichtpulse von 30 Femtosekunden mit 40 Joule Pulsenergie und erreicht dabei Spitzenleistungen von über einem Petawatt.
Allerdings schafft BELLA bislang nur etwa einen Puls pro Sekunde und ist zudem alles andere als handlich: Der Laser hat etwa die Größe eines Einfamilienhauses. Solche Lasersysteme kompakter, effizienter, skalierbarer und kosteneffektiver zu machen, das will das Jenaer Team um Limpert nun in den kommenden fünf Jahren dank der Förderung durch den European Research Council in Angriff nehmen. „Wir wollen nicht nur die Größe dieses außergewöhnlichen Lasersystems unterbieten, sondern auch dessen Wiederholrate um den Faktor 10.000 steigern“, kündigt Limpert an.
FSU Jena / CT