Zehn Jahre von Baubeginn bis Weltspitze
Forschungseinrichtung European XFEL feiert den zehnten Jahrestag ihrer Gründung.
Die internationale Forschungseinrichtung European XFEL hat den zehnten Jahrestag ihrer Gründung gefeiert. In Ansprachen und einer Diskussionsrunde blickten Mitarbeiter und Gäste auf ein Jahrzehnt zurück, das von Bau, Entwicklung und ersten Erfolgen im Nutzerbetrieb geprägt war. Im Fokus standen dabei die wachsenden Möglichkeiten für Experimente am Röntgenlaser und der Austausch von Erfahrungen. Etwa 400 Mitarbeiter und Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie Vertreter der Gesellschafter und Partnereinrichtungen nahmen an der Feier teil.
Hamburgs zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank sagte: „Unsere Vision, dass der European XFEL ein Magnet für herausragende Forscherinnen und Forscher werden soll, ist Wirklichkeit geworden: Der größte Röntgenlaser weltweit trägt erheblich dazu bei, Hamburg als international sichtbare Wissenschafts- und Innovationsmetropole zu etablieren. Ich danke allen, die in den vergangenen zehn Jahren mit ihrer Neugier, ihrer Hartnäckigkeit und ihrem Forscherinstinkt zum Erfolg des European XFEL beigetragen haben und wünsche ihnen weiterhin alles erdenklich Gute!“
Oliver Grundei, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Schleswig-Holstein erklärte: „European XFEL steht insbesondere auch für die erfolgreiche internationale Zusammenarbeit zahlreicher europäischer Partnerländer. Gerade in heutigen Zeiten ist dies ein wertvolles Zeichen und Sinnbild dafür, dass trotz aller Unterschiede die europäischen Länder immer noch in der Lage sind, mit gemeinsamen Anstrengungen die Voraussetzungen für eine einzigartige Hochtechnologieforschung zu schaffen. Für eine internationale Spitzenforschung, an denen auch die weltweite Wissenschafts- und Forschungsgemeinde zukünftig wird teilhaben können.“
Maria Faury, Vorsitzende des European XFEL Council, der Gesellschafterversammlung der internationalen Einrichtung, erklärte: „Was mich neben der außerordentlichen technischen Leistung am meisten beeindruckt, sind die Menschen, das Humankapital. Ich bewundere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vielen unterschiedlichen Ländern, Unternehmen und Forschungseinrichtungen – Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker und Verwaltungsfachleute –, die mit vereinten Kräften die gemeinsam Version Wirklichkeit werden ließen.“
Der russische Minister für Wissenschaft und höhere Bildung Mikhail Kotyukov gratulierte European XFEL in einem Schreiben an Faury: „Wir schätzen es hoch ein, dass die erfolgreiche Realisierung und Entwicklung dieser kühnen Initiative zu einer funktionierenden ‚Fabrik des Wissens‘ unter anderem aufgrund des wesentlichen Beitrags möglich wurde, den Russland als Mitbegründer und zweitgrößter Partner geleistet hat. Das gemeinsam verbrachte Jahrzehnt, die dynamische Entwicklung des Projekts und die gemeinsamen langfristigen Pläne bezeugen die Verlässlichkeit Russlands als internationaler Partner im wissenschaftlich-technischen Dialog.“
European XFEL-Geschäftsführer Robert Feidenhans’l zog eine positive Bilanz der ersten Jahre: „Mit Stolz und Begeisterung habe ich erlebt, wie ein technisches Meisterwerk entstanden ist, zu dem wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen vieler Länder beigetragen haben. Jetzt, ein Jahrzehnt nach der Gründung, kommen Forschende aus aller Welt zu uns, und wir konnten bereits exzellente Ergebnisse feiern.“
Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, sagte in einer Videobotschaft: „Im Namen der gesamten Helmholtz-Familie möchte ich Ihnen zur Erfolgsgeschichte des European XFEL gratulieren. Wir sind sehr stolz darauf, dass mit DESY eines unserer Zentren wesentliche Beiträge zu dieser einmaligen Forschungsinfrastruktur leistet. Schon die ersten Experimente haben gezeigt, welchen fantastischen Beitrag European XFEL zur Gestaltung unserer Zukunft liefert.“
Am 30. November 2009 hatten Vertreter von zehn Partnerländern in Hamburg die European XFEL Convention unterzeichnet, mit der die gemeinnützige European XFEL GmbH mit Bau und Betrieb der internationalen Forschungseinrichtung beauftragt wurde. Derzeit beteiligen sich zwölf Partnerländer. Im Jahr 2012 konnte der Bau des Tunnelsystems abgeschlossen werden. Die ersten Nutzer konnten 2017 mit ihren Experimenten beginnen. Heute sind alle für die erste Betriebsphase vorgesehenen Experimentierstationen in Betrieb und die ersten Forschungsergebnisse veröffentlicht.
European XFEL / DE
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