16.01.2004

Zeiss und Schott werden AGs

Mit der Umwandlung der beiden High-Tech-Firmen Carl Zeiss und Schott Glas in Aktiengesellschaften geht ein Stück deutscher Industriegeschichte zu Ende.

Stuttgart (dpa) - Mit der bevorstehenden Umwandlung der beiden High-Tech-Unternehmen Carl Zeiss und Schott Glas in Aktiengesellschaften geht ein Stück deutscher Industriegeschichte zu Ende. Die seit 1889 in einem Haftungsverbund miteinander verflochtenen Konzerne sollen eine zeitgemäße Rechtsform erhalten. Ein Börsengang sei aber ausgeschlossen, die Stiftung bleibe zu 100 Prozent Eigentümerin der Unternehmensgruppe, sagte der neue Stiftungskommissar, Tilman Todenhöfer, am Donnerstag in Stuttgart.

Der frühere stellvertretende Chef des Automobilzulieferers Bosch hat zum Jahresanfang Ex-Bahnchef Hans Dürr abgelöst, der seit 1999 an der Spitze der Stiftung stand. Dürr (70) scheidet wegen Erreichen der Altersgrenze aus. Nach dem alten Stiftungsrecht war er als Kommissar für alle Unternehmensentscheidungen alleinverantwortlich. «Sie können High-Tech-Firmen heute nicht mehr in der Form des Einzelkaufmanns führen», sagte Dürr.

Die Umwandlung der beiden Unternehmen in Aktiengesellschaften könne rückwirkend zum 1. Oktober 2003 vollzogen werden, wenn der Bundesgerichtshof eine noch anhängige Beschwerde von Zeiss- Beschäftigten gegen eine frühere Änderung des Stiftungsstatuts ablehne. Dies gilt als wahrscheinlich.

Die Mitarbeiter haben bereits in den vorherigen Instanzen verloren. Dürr nannte die Gegner der Stiftungsreform «ideologische Fundamentalisten». Anders als von der kleinen Minderheit behauptet, stärke die Reform die Rechte der Beschäftigten und sichere die Zukunft der Unternehmen. Todenhöfer soll Aufsichtsratschef in den Gremien beider Firmen werden.

Carl Zeiss (Oberkochen/Jena) und Schott Glas (Mainz) beschäftigen weltweit insgesamt rund 33 000 Mitarbeiter und kommen zusammen auf einen Jahresumsatz von etwa vier Milliarden Euro.

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