Physik Journal 4 / 2020

Cover

Vom maschinellen Lernen bis zum intelligenten Roboter − der Begriff „Künstliche Intelligenz“ eröffnet ein großes Spannungsfeld zwischen realistischen Anwendungen und überzogenen Erwartungen. (Bild: Adobe Stock / sdecoret)


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Meinung

Die Physik der RoboterAchim Lilienthal und Sami Haddadin4/2020Seite 3

Die Physik der Roboter

Eine starke Verbindung von Physik und Robotik dient dem KI-Standort Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Ohne Handumdrehen sauberKerstin Sonnabend4/2020Seite 46

Ohne Handumdrehen sauber

Saugroboter reinigen den Boden dank zahlreicher Sensoren und durchdachter Algorithmen zunehmend autonom.

Aktuell

Kerstin Sonnabend4/2020Seite 6

MOSAiC: Langsam wird es heller

Maike Pfalz4/2020Seite 7

Ein kleiner Bruder für Columbus

Kerstin Sonnabend4/2020Seite 7

Wichtige Schritte gemacht

Kerstin Sonnabend4/2020Seite 8

Wie steht’s um die Forschungsfreiheit?

Matthias Delbrück4/2020Seite 8

Digitale Strukturen

Kerstin Sonnabend4/2020Seite 10

Gigantisches Suchspiel mit Galaxien

Anja Hauck4/2020Seite 11

MeerKAT: Geschärfter Radioblick

Alexander Pawlak4/2020Seite 11

ESO: Störende Konstellationen

Matthias Delbrück4/2020Seite 11

USA

Allianz der Daten; Durchgeplanter Detektor

Matthias Delbrück4/2020Seite 13

Die Kanadier am Horizont

Leserbriefe

Thomas Gutberlet4/2020Seite 13

Zu optimistische Sichtweise

Zu: K. Sonnabend, Physik Journal, Februar 2020, S. 12

High-Tech

Michael Vogel4/2020Seite 14

Weniger Halt; Energie-autarke Leckortung; Strom aus Luftfeuchte; Transparente Bildsensoren

Brennpunkt

Vom Schicksal der SterneFriedrich-Karl Thielemann4/2020Seite 16

Vom Schicksal der Sterne

Der experimentelle Nachweis eines Übergangs beim Betazerfall von hilft dabei, die Entwicklung von Sternen mittlerer Masse genauer vorherzusagen.

Ein quantenlogischer ParadigmenwechselDietrich Leibfried4/2020Seite 18

Ein quantenlogischer Paradigmenwechsel

Die Spektroskopie hochgeladener Ionen erlaubt mit deutlich erhöhter Auflösung einen präzisen Blick auf die Naturkonstanten.

Temperaturmessung auf QuantenniveauMaciej Lewenstein und Anna Sanpera Trigueros4/2020Seite 20

Temperaturmessung auf Quantenniveau

Der Spin-Freiheitsgrad eines einzelnen Atoms kann als Quantenthermometer dienen.

Schwerpunkt

4/2020Seite 22

Meilensteine der Künstlichen Intelligenz

Die Revolution der smarten MaschinenUlrich Eberl4/2020Seite 24

Die Revolution der smarten Maschinen

Treiber, Einsatzfelder und Perspektiven der Künstlichen Intelligenz

Maschinen lernen dank Künstlicher Intelligenz rasend schnell sprechen, sehen, lesen und auch, große Datenmengen nach Mustern zu durchsuchen. Sie werden bald alle Lebensbereiche des Menschen grundlegend verändern. Was treibt diese Entwicklung, wo liegen die Anwendungen, wie intelligent können Maschinen werden und was können Phy- siker dazu beitragen?

Über ein halbes Jahrhundert lang spiegelte der Begriff „Künstliche Intelligenz“ (KI) eher die überzogenen Erwartungen seiner Erfinder wider, als dass er etwas mit der Realität zu tun hatte. In den Jahrzehnten nach 1956, als erstmals ein Forschungsprojekt von Wissenschaftlern um John McCarthy, Marvin Minsky und Claude Shannon so bezeichnet wurde [1], waren die Erfolge überschaubar: Eine Software, die besser Dame spielte als ihr Entwickler, erste selbsttätig fahrende Autos in den 1980er-Jahren, der IBM-Rechner Deep Blue, der 1997 den Schachweltmeister Garri Kasparow besiegte, zweibeinige Roboter wie Hondas Asimo und kleinere Neuronale Netze, welche die Steuerung von Walzwerken und Papierfabriken optimierten – das waren die wesentlichen Meilensteine. (...)

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4/2020Seite 30

Neuronale Netzwerke kurz erklärt

Deep LearningMartin Erdmann4/2020Seite 31

Deep Learning

Erkenntnisgewinn durch moderne datengetriebene Methoden

Die Entwicklung neuer Technologien ist entscheidend für Erkenntnisgewinne in der Grundlagen- und angewandten Forschung. Fortschritten bei modernen Datenanalyseverfahren kommt dabei besondere Bedeutung zu: Sie sind der Schlüssel, um neue Erkenntnisse aus Messdaten zu schöpfen und entscheidenden Mehrwert aus Messapparaturen zu erwirken.

In der Physik werden aktuell Deep Learning-Verfahren bei Fragestellungen erprobt, bei denen sich ein passender Algorithmus nicht so einfach programmieren lässt. Hier weisen Deep Learning-Verfahren häufig Vorteile gegenüber bisher verwendeten Analyseverfahren auf, was zu präziseren wissenschaftlichen Resultaten führt, Erkenntnisprozesse zu mindest beschleunigt oder eventuell erst ermöglicht. Deep Learning beruht auf neuronalen Netzwerken (vgl. dazu die Artikel von Ulrich Eberl und Marco F. Huber sowie die Infoseite „Neuronale Netzwerke kurz erklärt“) [1]. Mit ihnen lassen sich flexible Modelle für beliebige funktionale Zusammenhänge realisieren (Abb. 1). (...)

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Lernen aus der Black BoxMarco F. Huber4/2020Seite 37

Lernen aus der Black Box

Cognitive Deep Learning soll neuronale Netze und Wissensverarbeitung kombinieren.

Maschinen sind dem Menschen bei vielen Aufgaben überlegen. Ein Computer führt numerische Berechnungen um Größenordnungen schneller und präziser durch, und auch beim fehlerlosen Speichern und Abrufen großer Datenmengen ist die Maschine ungeschlagen. Was uns auszeichnet, sind die kognitiven Fähigkeiten: Zwar übertreffen künstliche Sensoren unsere Sinneswahrnehmungen, doch in der Verarbeitung dieser Information, also im Lernen, Erinnern und Anwenden, zeigt unser Gehirn seine wahre Leistungsfähigkeit. Durch das sogenannte Deep Learn ing gelang es in den letzten Jahren, den Rückstand von Maschinen bei Mustererkennung, Sprachverarbeitung oder Problemlösefähigkeit deutlich zu verkürzen und in Teilen sogar in eine Überlegenheit zu wandeln.

Von allen Sinnesorganen des Menschen ist der Sehsinn für das Wahrnehmen der Umwelt der wichtigste: Er liefert rund Prozent aller Informationen. Sehen bedeutet, dass elektromagnetische Lichtwellen die Hornhaut und das gesamte Auge durchdringen. Auf der Netzhaut angelangt, regen sie Nervenzellen an, welche die Licht reize über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten. Erst dort entsteht das Bild. Im visuellen Cortex, dem Bereich des Gehirns, der für das Sehen zuständig ist, reagieren Nervenzellen auf unterschiedliche Reize wie bestimmte Farbkombinationen oder Hell-Dunkel-Kontraste. Solche Eindrücke ermöglichen durch den Vergleich mit gespeicherten Bildern das Wiedererkennen eines bekannten Gesichts. (...)

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Forum

„Uns hat es alle überrascht, wie gut der Mensch ist.“Maike Pfalz4/2020Seite 42

„Uns hat es alle überrascht, wie gut der Mensch ist.“

Interview mit den Tübinger Forschern Felix Wichmann und Matthias Bethge zur Robustheit des Sehens und zur Zukunft der KI-Forschung in Deutschland

Der Psychophysiker Felix Wichmann und der Physiker Matthias Bethge wollen den menschlichen Sehprozess genau verstehen, um künstlichen Intelligenzen robustes Sehen beizubringen. Bethge nutzt künstliche neuronale Netze, um das Sehen zu ergründen, Wichmann beschäftigt sich mit den psychologischen Prozessen, die der menschlichen visuellen Wahrnehmung zugrunde liegen.

Sie untersuchen die Robustheit des Sehens. Worum geht es dabei konkret?

Felix Wichmann: Robustes Sehen bedeutet, sich nicht davon beeinflussen zu lassen, dass sich die Randbedingungen radikal ändern. Das stört den Menschen praktisch nicht. Wir können Objekte erkennen, wenn sie halb
verdeckt sind oder wir sie aus einem anderen Blickwinkel sehen beziehungsweise wenn es sehr hell oder dunkel wird. Dieses robuste Sehen möchten wir den Maschinen beibringen.

Worin besteht dabei das Problem?

Matthias Bethge: Wenn neue Daten oder Probleme den Trainingsdaten ähneln, sind Maschinen meistens besser als der Mensch. Aber mit Störungen können sie schlechter umgehen. In unserem Forschungsprojekt untersuchen wir, was die Robustheit des menschlichen Sehens ausmacht.

Wie untersuchen Sie das?

Wichmann: Unser Labor ist komplett schwarz, damit wir die Versuchspersonen gezielt visuellen Reizen aussetzen können, die wir genau unter Kontrolle haben. Ich weiß also exakt, welches Licht mit welcher Wellenlänge den Menschen ins Auge fällt. Darauf bauen wir unsere Modelle auf, um daraus Verhalten vorauszusagen. (...)

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Physik im Alltag

Ohne Handumdrehen sauberKerstin Sonnabend4/2020Seite 46

Ohne Handumdrehen sauber

Saugroboter reinigen den Boden dank zahlreicher Sensoren und durchdachter Algorithmen zunehmend autonom.

Menschen

4/2020Seite 48

Personalien

Günter Dumpich, Michael Farle, Winfried Petry, Konrad Samwer,4/2020Seite 52

Nachruf auf Eberhard Wassermann

Maike Pfalz4/2020Seite 53

„Die Fachkollegien sorgen für die Qualitätssicherung.“

Interview mit Jürgen Fassbender

Rezensionen

4/2020Seite 54

Bücher zum Schwerpunkt Künstliche Intelligenz

DPG

4/2020Seite 57

Gentner-Kastler-Preis

4/2020Seite 57

Laudatio auf Eugene Polzik

Ulrike Küst4/2020Seite 58

Exoplaneten und mögliches Leben auf ihnen

4/2020Seite 58

Änderungen im Vorstand der PGzB

4/2020Seite 60

Bad Honnef Physics School:Methodes of Effective Field Theory and Lattice Field Theory

Tagungen

Klaus Hornberger, James Millen, Markus Arndt4/2020Seite 59

Levitierte Optomechanik

699. WE-Heraeus-Seminar

Karin Leistner, Jordi Sort Viñas, Robert Kruk4/2020Seite 59

Energy Efficient Magnetoelectric Materials by Ionic Approaches

712. WE-Heraeus-Seminar

Andreas Haungs, Karl Mannheim, Matthias Steinmetz4/2020Seite 59

The Science Cloud

711. WE-Heraeus-Seminar

Weitere Rubriken

4/2020Seite 61

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