Kostengünstige Plastikchips auf Polymerbasis versprechen zahlreiche Anwendungen, etwa als intelligenter Ersatz für die Barcodes auf Verpackungen. (vgl. S. 31; Quelle: Siemens)
Physik Journal 2 / 2003
Inhaltsverzeichnis
Aktuell
USA
· Neues Forschungsprogramm der NASA· Bessere wissenschaftliche Infrastruktur· Neutrinoexperimente ergänzen sich· Fusionsreaktoren in 35 Jahren ans Netz· Visabeschränkungen bringen Nachteile für die Forschung· Kreationist verklagt arXiv
Großbritannien
· Neuer Budgetplan für Forschung und Technik· Mehr Bildung für alle
High-Tech
Im Brennpunkt
Überblick
Vom organischen Transistor zum Plastik-Chip
Mit Silizium konkurrieren können halbleitende Polymere aufgrund ihrer deutlich schlechteren elektrischen Eigenschaften zwar nicht. Daher wird es auf absehbare Zeit auch keinen ''Plastik-Computer'' geben. Sie ermöglichen aber eine ''Wegwerf-Elektronik'' aus Plastik-Chips, die sich durch Drucken herstellen lassen und Bereiche erobern werden, in denen heute noch keine Elektronik zu finden ist. Dazu gehört zum Beispiel der elektronische Strichcode auf Verpackungen - der Plastik-Chip auf der Chips-Tüte.
Ionenbestrahlung: neue Physik mit altem Prinzip
Ionenstrahltechniken spielen als Standardmethoden seit langem eine wichtige Rolle in der Festkörper- und Halbleiterphysik. So lassen sich etwa Materialien mit Ionenbestrahlung maßgeschneidert dotieren. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass mit Ionenstrahlen trotz ihres statistischen Charakters geordnete Strukturen auf der Nanometerskala erzeugt werden können. Dabei spielen nichtlineares Verhalten und Ungleichgewichtseffekte eine entscheidende Rolle. Auch die Ionenstrahlanalytik erschließt sich durch immer bessere räumliche Auflösung neue Anwendungsbereiche.
Umweltfreundliche Lichtquellen
Weltweit werden jährlich rund 14 Milliarden Lichtquellen verkauft mit einem Marktvolumen von etwa 23 Milliarden Euro. Den Löwenanteil machen dabei die Glüh- und Halogenlampen aus, die das Licht nur sehr ineffizient erzeugen. Da etwa 20 Prozent des weltweiten Bedarfs an elektrischer Energie für Lampen benötigt werden, birgt die Lichterzeugung ein riesiges Energiesparpotenzial: Durch den Einsatz effizienterer Lichtquellen wie Gasentladungslampen und Leuchtdioden (LEDs) ließe sich bis zu 70 Prozent der Energie zur Lichterzeugung einsparen. Die zentrale Aufgabe der Forschung ist es, Lichtquellen zu entwickeln, die hocheffizient sind und gleichzeitig aus umweltverträglichen Materialien bestehen, also etwa Gasentladungslampen, die ohne Quecksilber auskommen, und LEDs mit besserer Energieeffizienz und höherer Lichtausbeute.