Physik Journal 10 / 2011

Cover

Der Planck-Satellit liefert zwei Jahre nach seinem Start erste Messergebnisse auf dem Weg zu einem noch genaueren Bild des kosmischen Mikrowellenhintergrundes. (Bild: ESA/LFI & HFI Consortia, vgl. S. 20)

Meinung

Wir sind die DFGKurt Schönhammer10/2011Seite 3

Wir sind die DFG

Im November sind 100 000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgerufen, die Fachkollegien der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu wählen.

Inhaltsverzeichnis

Oktober10/2011Seite 1

Oktober

Der Planck-Satellit liefert zwei Jahre nach seinem Start erste Messergebnisse auf dem Weg zu einem noch genaueren Bild des kosmischen Mikrowellenhintergrundes. (Bild: ESA/LFI & HFI Consortia, vgl. S. 20)

Aktuell

Stefan Jorda10/2011Seite 6

Anspruch auf Gestaltung

Maike Pfalz10/2011Seite 7

Kleine Teilchen, große Sorgen

Alexander Pawlak10/2011Seite 9

''Wir brauchen große Schritte, keine Quantensprünge''

Interview mit Eberhard Umbach

10/2011Seite 10

TV-Tipps

Anja Hauck10/2011Seite 11

Photovoltaik: Heiter bis wolkig

Alexander Pawlak10/2011Seite 12

Hoffnung auf Teilchen zerstrahlt

Anja Hauck10/2011Seite 12

Neues Licht aus Regensburg

Maike Pfalz10/2011Seite 15

Neue Helmholtz-Allianz

Maike Pfalz10/2011Seite 15

Grundstein für Nanoelektronik-Labor gelegt

Stefan Jorda10/2011Seite 15

Kein Titel

Rainer Scharf10/2011Seite 16

USA

Kommt die Isotopenfabrik früher? Starker Hochtechnologieexport Abschied vom Tevatron

Maike Pfalz, Sonja Franke-Arnold10/2011Seite 17

Großbritannien

Back in Business Prüfung in Physik beliebt wie nie

High-Tech

Michael Vogel10/2011Seite 18

Elektronik zum AufklebenOptik für die HemdtascheRundfunk als Energie­quelleWachehalten am Tumor

Im Brennpunkt

Vordergründige StrahlungDominik Schwarz10/2011Seite 20

Vordergründige Strahlung

Gut zwei Jahre nach dem Start des Planck-Satelliten liegen nun erste Ergebnisse vor, welche die Vordergrundstrahlung genau analysieren.

Interessant ist der RandRoland Winkler und Christian Ast10/2011Seite 22

Interessant ist der Rand

Auf der Suche nach neuen Materialien für die Spintronik zeigt der so genannte Rashba-Effekt immer wieder neue Gesichter.

Mit Mikrowellen rechnenWinfried K. Hensinger10/2011Seite 24

Mit Mikrowellen rechnen

In Fallen gespeicherte Ionen lassen sich statt mit Laserlicht auch mit Mikrowellen manipulieren. Dies verspricht große Vorteile für die Quanteninformationsverarbeitung.

Überblick

Spuren des frühen UniversumsJens Niemeyer10/2011Seite 27

Spuren des frühen Universums

Die Inflationstheorie erklärt erfolgreich die großräumigen Eigenschaften unseres Universums.

Die Tatsache, dass unser Universum so gleichförmig ist, lässt sich damit erklären, dass es sich kurz nach seiner Entstehung innerhalb eines winzigen Zeitraums gewaltig ausdehnte. Anders als in der klassischen Urknalltheorie bildet diese „Inflationsphase“ den Auftakt zum „heißen Urknall“. Der „Fingerabdruck“ der Inflation könnte sich in den Fluktuationen des kosmischen Mikrowellenhintergrunds verbergen, die sich dank neuer Satellitenmissionen immer präziser messen lassen.

Im ganz großen Maßstab betrachtet ist unser Universum ein sehr eintöniger Ort. Blickt man nachts in eine beliebige Richtung des Weltalls, so sieht man, abgesehen von lokalen Strukturen wie der Milchstraße und einer Handvoll naher Galaxien, überall praktisch das Gleiche. Zählt man beispielsweise die Galaxien pro Winkelelement in einem festen Abstand von der Erde, findet man bei ausreichend großen Abständen und Winkelelementen Werte, die nur geringfügig vom jeweiligen Mittelwert abweichen. Mit anderen Worten, das Universum erscheint isotrop, es hat keine ausgezeichnete Richtung. Ausgehend von der überaus plausiblen (und bescheidenen) Annahme, dass sich unsere Milchstraße nicht zufällig im Zentrum des Universums befindet, sollten Astronomen in allen anderen Galaxien ebenfalls ein isotropes Universum beobachten. In diesem Fall ist das Universum zusätzlich noch homogen, besitzt also keine ausgezeichneten Punkte. Bei alledem beschränken wir uns natürlich nur auf den sichtbaren Bereich des Universums − es gibt zunächst keine Gründe für die Annahme, dass diese Eigenschaften bis in unendliche räumliche Entfernungen gelten sollten.

Auch die Tatsache, dass sich das Universum mit der Zeit immer weiter ausdehnt, ändert nichts an seiner Gleichförmigkeit. Die von Edwin Hubble entdeckte kosmische Expansion äußert sich darin, dass sich der Abstand aller Galaxien im Mittel mit der gleichen Rate vergrößert. Bei kleinen Abständen überwiegt zwar die gegenseitige Anziehungskraft und es bilden sich gebundene Strukturen wie Galaxiengruppen und -haufen, aber über große Abstände gemittelt bleibt die Verteilung der Materie im Universum homogen und isotrop....

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Rutherfords ErbeAmand Faessler und Jochen Wambach10/2011Seite 35

Rutherfords Erbe

Hundert Jahre nach der Entdeckung des Atomkerns ist die Beschreibung dieses komplexen ­Vielteilchen-Systems immer noch eine Herausforderung für die Theorie.

Atome sind überwiegend „leer“, denn nur eines von tausenden α-Teilchen fliegt nicht auf geradem Weg durch eine dünne Metallfolie. Dieses überraschende experimentelle Ergebnis erklärte Ernest Rutherford 1911 mit der Vorstellung eines punktförmigen Atomkerns und seiner berühmten Streuformel. Nach dieser Geburtsstunde hat sich die Kernphysik rasch zu einer lebendigen Teildisziplin der Physik entwickelt, die derzeit – dank neuer Beschleuniger und Experimente – eine Renaissance erlebt.

Nachdem Henry Becquerel im Februar 1896 die Radioaktivität entdeckt hatte, zeigte sich, dass die dabei auftretenden Strahlungsenergien weit höher sind als bei den bereits zuvor untersuchten Spektrallinien der Atome und Moleküle. Daher lag es nahe, dass die Radio­aktivität ihren Ursprung im „Inneren“ der Atome hat – wie dieses jedoch aussieht, war völlig unklar. Joseph John Thomson, der 1897 erkannt hatte, dass β-Strahlen aus Elektronen bestehen, entwickelte daher ein Modell, bei dem das Atom aus einem positiv geladenen „Pudding“ und darin befindlichen negativen Elektronen als „Rosinen“ bestand („Plum-Pudding“-Modell). Ebenfalls 1897 hatte der in Neuseeland geborene Ernest Rutherford (Abb. 1) gezeigt, dass sich die Radio­aktivität aus drei verschiedenen Bestandteilen zusammensetzt: den α-, β- und γ-Strahlen. Hierfür erhielt er 1908 den Nobelpreis für Chemie. Im gleichen Jahr schlug er seinem Mitarbeiter Hans Geiger vor, die Streuung von α-Teilchen an Metallfolien zu untersuchen.
Rutherford hatte, bevor er 1907 nach Manchester kam, bereits mit α-Teilchen (4He-Kernen) aus dem Zerfall von Radon experimentiert. In dem Experiment von Geiger war das Radon in einem konischen Glasröhrchen eingeschlossen, das die α-Teilchen durch ein Glimmerfenster verlassen konnten (Abb. 2). Als Nachweis der an einer Metallfolie gestreuten Teilchen diente ein Zinksulfid­schirm, der beim Auftreffen eines α-Teilchens sehr schwach aufleuchtete. Geiger be­ob­achtete die Lichtblitze durch ein Mikroskop geringer Auflösung. Dies war so ermüdend, dass er den Studenten Ernest Marsden um Unterstützung bat. Die beiden fanden heraus, dass die meisten α-Teilchen ohne große Ablenkung durch die Metall­folie hindurch gingen und nur ein Teilchen von 8000 um mehr als 90 Grad abgelenkt wurde. Geiger und Marsden veröffentlichten ihr Resultat 1909 [1]. ...

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Physik im Alltag

Wärmepuffer in der WandMichael Vogel10/2011Seite 42

Wärmepuffer in der Wand

Phasenwechselmaterialien in Baustoffen helfen beim Energiesparen. Sie nutzen das Prinzip der latenten Wärme.

Menschen

10/2011Seite 44

Personalien

Anja Hauck10/2011Seite 47

''Ich fand die Erfahrung faszinierend''

Interview mit Daniel P. Zitterbart

Bücher/Software

Eduard Arzt10/2011Seite 48

H.-E. Schaefer: Nanoscience

Julia Becker10/2011Seite 48

R. J. A. Lambourne: Relativity, Gravitation and Cosmo­logy

Silke Fengler10/2011Seite 49

B. Goldsmith: Marie Curie

Peter Dauscher10/2011Seite 49

J.-P. Meyn: Grundlegende Experimente im Physik­unterricht

DPG

Philipp Seibt10/2011Seite 50

Neuer jDPG-Bundesvorstand

Irmgard Heber und Philipp Seibt10/2011Seite 50

Physikwettbewerb in Jena

Philipp Seibt10/2011Seite 50

jDPG: Wissenschaft und Geburtstag

10/2011Seite 53

DPG-Regionalverband Hessen-Mittelrhein-Saar

10/2011Seite 53

Wahlen zum DPG-Vorstand

10/2011Seite 53

Laborbesichtigungsprogramm ''Ein Tag vor Ort''

Tagungen

Loic Auvray, Roland Benz, Karin Jacobs, Helge Weingart und Mathias Winterhalter10/2011Seite 54

Nanofluidics in Biology

Internationaler WE-Heraeus-Workshop

Frank Rathmann und Hans Ströher10/2011Seite 54

Search for Electric Dipole Moments (EDMs) at Storage Rings

485. WE-Heraeus Seminar

Margarita Russina, Christian Pettenkofer, Vanessa Peterson und Eckart Rühl10/2011Seite 54

Energy Materials Research by Neutrons and Synchrotron Radiation

481. WE-Heraeus-Seminar

10/2011Seite 54

Active Control of Instabilities in Hot Plasmas

480. WE-Heraeus-Seminar

Silvia Masiocchi, Anton Andonic und Kai Schweda10/2011Seite 55

Characterization of the Quark ­Gluon Plasma with Heavy Quarks

486. WE-Heraeus-Seminar

Ekkehard Peik, Savely G. Karshenboim und Michael Kramer10/2011Seite 55

Astrophysics, Clocks and Fundamental Constants

487. WE-Heraeus-Seminar

Thomas Frauenheim, Thorsten Klüner, Ulrich Kleinekathöfer und Thomas Heine10/2011Seite 56

Computer Simulations on Nanotechnology for the Environment

Internationale WE-Heraeus-Sommerschule

Frank Cichos, Harald Graaf und Michael Schreiber10/2011Seite 56

Single molecule spectroscopy: Current status and perspectives

488. WE-Heraeus-Seminar

Martin B. Plenio, Susana F. Huelga und Gregory Engel10/2011Seite 57

Quantum Effects in Biological

489. Wilhelm und Else Heraeus-Seminar

10/2011Seite 58

Tagungskalender

Rubriken

10/2011Seite 59

Notizen

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