Physik Journal 5 / 2025

Cover

Neutrinodetektor KM3NeT
Bewegung von Bakterien
Heisenberg auf Helgoland

Die Detektoren des Neutrinoobservatoriums KM3NeT befinden sich in der Tiefsee des Mittelmeeres. (Bild: Copyright KM3NeT, vgl. S. 24) 


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Meinung

Wissenschaft braucht Freiheit,  Sicherheit und Haltung!Cornelia Denz5/2025Seite 3

Wissenschaft braucht Freiheit, Sicherheit und Haltung!

Das Wechselspiel von Wissenschaft und Politik in geopolitischen Krisenzeiten

Aktuell

Kerstin Sonnabend5/2025Seite 6DPG-Mitglieder

Schwerwiegende Kürzungen für die Forschung

In den USA sorgen gestrichene Fördergelder und massenhafte Entlassungen für ein Klima der Unsicherheit in Forschungseinrichtungen und Universitäten.

Alexander Pawlak5/2025Seite 7DPG-Mitglieder

Quanten folgen auf Optik

Mit Göttingen wird zum zweiten Mal eine ganze Stadt zur „EPS Historic Site“, nicht zuletzt aufgrund ihrer großen Bedeutung für die Entwicklung der Quantenmechanik.

Maike Pfalz5/2025Seite 8DPG-Mitglieder

Materialien mit Funktion

Die Evaluation des Leibniz-Instituts für Neue Materialien in Saarbrücken fällt sehr gut bis exzellent aus.

Kerstin Sonnabend5/2025Seite 10DPG-Mitglieder

Stadtbummel mit Lerneffekt

In der Darmstädter Innenstadt lädt ein Science Pop-Up dazu ein, die Forschung des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung kennenzulernen.

Anja Hauck / BMBF / MPG5/2025Seite 11DPG-Mitglieder

Mit Energie in die Zukunft

Anfang April wurde in Berlin das neue Wissenschaftsjahr zum Thema Zukunftsenergie eröffnet.

Maike Pfalz5/2025Seite 12DPG-Mitglieder

„Wir müssen immer beide Seiten hören.“

Erneut gab es Vorwürfe des Machtmissbrauchs an Max-Planck-Instituten.

BMWK, BAM, BGR und PTB / Alexander Pawlak5/2025Seite 13DPG-Mitglieder

Forschende Behörden im Dritten Reich

Ein Forschungsprojekt präsentiert neue Ergebnisse zur Rolle von drei Bundesanstalten in der NS- und Nachkriegszeit.

5/2025Seite 13DPG-Mitglieder

DFG: Neue Schwerpunkt­programme

MPI-M / Alexander Pawlak5/2025Seite 14DPG-Mitglieder

Mehr als Meteorologie

Das Max-Planck-Institut für Meteorologie feiert 50-jähriges Jubiläum.

Maike Pfalz / HS Emden/Leer5/2025Seite 14DPG-Mitglieder

Forschung in der Röhre

ESA / Alexander Pawlak5/2025Seite 15DPG-Mitglieder

Lebendige Weltraumpläne

Der Rat der Europäischen Weltraumorganisation ESA verlängert internationale Kollaborationen und hat die „Strategie 2040“ fertiggestellt.

Serge Haroche und Ferenc Krausz5/2025Seite 16DPG-Mitglieder

Ein bewegender Kampf für die Freiheit

Bericht über einen Besuch von Lehr- und Forschungseinrichtungen in Kiew und Charkiw

CERN / Alexander Pawlak5/2025Seite 17DPG-Mitglieder

Machbare Kollisionen?

Das CERN veröffentlicht einen Bericht über die Durchführbarkeit eines möglichen Future Circular Collider.

Maike Pfalz5/2025Seite 18DPG-Mitglieder

Freiheit für die Wissenschaft

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen und das BMBF haben eine gemeinsame Erklärung zur Wissenschaftsfreiheit herausgegeben.

Matthias Delbrück5/2025Seite 18DPG-Mitglieder

USA: Von der Sonne zur Inflation; Zerschlagene Bildung; You are fired

Leserbriefe

Dr. Alexander Werling5/2025Seite 20DPG-Mitglieder

KI kann mehr!

Zu: R. Otte, Physik Journal, Februar 2025, S. 3; mit Erwiderung des Autors

Monika Scheibe, Oberpfaffenhofen, und Dr. Peter Hiltner5/2025Seite 20DPG-Mitglieder

Verantwortung ist Teil der Forschung

Zu: L. Weiß, A. Bausch und F. Simmel, Physik Journal, März 2025, S. 28; mit Erwiderung der Autoren

High-Tech

Michael Vogel5/2025Seite 22DPG-Mitglieder

Per Terahertz zum Hörsinn; Großflächige E-Skin; Aus der Ferne detektiert; Pfiffiges Kamerakonzept

Brennpunkt

Ein rekordverdächtiges NeutrinoJulia Tjus5/2025Seite 24DPG-Mitglieder

Ein rekordverdächtiges Neutrino

Das Neutrinoobservatorium KM3NeT hat ein Neutrino detektiert, dessen Energie diejenige aller bisher gemessenen astrophysikalischen Neutrinos übertrifft.

Mit einem Dreh zur SupraleitfähigkeitDmitri Efetov5/2025Seite 26DPG-Mitglieder

Mit einem Dreh zur Supraleitfähigkeit

In Proben aus verdrehtem Wolframdiselenid ließ sich Supraleitung nachweisen.

Kerstin Sonnabend5/2025Seite 28DPG-Mitglieder

Auf den Punkt gebracht

Stabiles Blaulicht; Extrem lauter Plopp; Schneller durch Hindernisse; Standardmodell bestätigt

Geschichte

Ein Sonnenaufgang auf Helgoland?Martin Jähnert, Elena Schaa und Alexander Blum5/2025Seite 31DPG-Mitglieder

Ein Sonnenaufgang auf Helgoland?

Werner Heisenbergs Beitrag zur Quantenmechanik und seine Erinnerungen daran

Die komplexe Entstehung der Matrizenmechanik lässt sich auf wenigen Seiten nicht mit der nötigen Sorgfalt erzählen. In diesem Artikel versuchen wir einen chronologischen und thematischen Überblick zu geben. Anhand der überlieferten Quellen möchten wir zeigen, was den jungen Heisenberg zwischen Herbst 1924 und Sommer 1925 umtrieb und wie sich Helgoland in die unmittelbare Entstehungsgeschichte der Quanten­mechanik einreiht. Hierfür analysieren wir anschließend, wie sich Heisenberg in den 1960er-Jahren zurückerinnerte und welche Rolle diese Erinnerung für ihn und sein Publikum spielte.

In Helgoland war ein Augenblick, in dem es mir wie eine Erleuchtung kam, als ich sah, dass die Energie zeitlich konstant war. Es war ziemlich spät in der Nacht. Ich rechnete es mühsam aus, und es stimmte. Da bin ich auf einen Felsen gestiegen und habe den Sonnenaufgang gesehen und war glücklich“ [1, S. 25]. So erinnerte sich Werner Heisenberg ab den 1950er-Jahren an seine akademische Sturm-und-Drang-Zeit. Ähnlich wie Newtons Apfel wurde Helgoland zur Chiffre für eine naturreligiöse Erfahrung, in welcher der geniale Physiker mit der Natur ringt und letztlich durch Erkenntnis belohnt wird – ein junger aufstrebender Physiker allein mit sich und den Geheimnissen der Quantenwelt und nicht im Studierzimmer an der Göttinger Universität mit der Mathematik David Hilberts oder im Kopenhagener Institut für theoretische Physik mit dem „Direktor der Atomphysik” Niels Bohr.

Hundert Jahre später blickt die Physik zurück zu den Anfängen der Quantenmechanik und knüpft an Heisenbergs Erzählung an, reist für Jubiläumskonferenzen an den mythischen Ort der Quantenrevolution. Es zeigt sich hier vor allem das Charisma des späten Heisenbergs, der spätestens in den 1960er-Jahren zu einem Meister der wissenschaft­lichen Erzählung geworden war. Die Helgoland-Episode ist tief im kollektiven Bewusstsein der Physik verankert. (...)

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Maria Goeppert MayerJohannes-Geert Hagmann5/2025Seite 38DPG-Mitglieder

Maria Goeppert Mayer

Die spätere Nobelpreisträgerin leistete einen wichtigen Beitrag zur Theorie der Zwei-Photonen-Absorption.

Die deutsch-amerikanische theoretische Physikerin Maria Goeppert Mayer ist vor allem für ihre Mitentwicklung des Schalenmodells des Atomkerns bekannt, die ihr den Nobelpreis einbrachte. Bisher weniger beachtet ist jedoch ihre frühe grundlegende Arbeit in der Quanten­physik zur Theorie der Zwei-Photonen-Absorption.

Der große Moment ist gekommen: In den festlich erleuchteten Sälen des Stockholmer Konzerthauses, inmitten einer erlesenen, in Fracks und Abendroben­ gekleideten Gesellschaft, erhebt sich Maria Goeppert Mayer1­) und wechselt ein kurzes Lächeln mit ihrem Nachbarn. „Im Namen der Akademie gratuliere ich Ihnen herzlich und bitte Sie, den Nobelpreis für Physik für das Jahr 1963 aus den Händen seiner Majestät des Königs entgegenzunehmen.“ Als erst zweite Frau in der Geschichte wird sie Physik-­Nobelpreisträgerin, zusammen mit Eugene Wigner und J. Hans D. Jensen (Abb. 1). Als der großgewachsene König Gustaf VI. Adolf sich vorbeugt, um ihr die Urkunde und die Medaille­ zu überreichen, bewegt sich Mayers rechter Arm nach vorne,­ gefolgt – etwas langsamer – vom linken. Dieser ist teilweise gelähmt aufgrund eines Schlaganfalls, den sie drei Jahre zuvor erlitten hatte und der ihre Gesundheit dauerhaft beeinträchtigte. Der feierliche Moment der Anerkennung ihrer herausragenden wissenschaftlichen Leistungen ist daher auch von Zerbrechlichkeit geprägt. Goeppert Mayers Karriere lässt sich aus unterschiedlichen, miteinander verwobenen Perspektiven lesen: durch höchste wissenschaftliche Errungenschaften zum einen, aber auch durch persönliche Herausforderungen, Schicksalsschläge und Widerstände, die sie als Wissenschaftlerin in ihrer Zeit erlebte. (...)

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Überblick

Strategische BewegungChristina Kurzthaler5/2025Seite 42DPG-Mitglieder

Strategische Bewegung

Wie Mikroorganismen schwimmen und durch Labyrinthe navigieren

Die Bewegungsstrategien von Mikroorganismen spielen nicht zuletzt für viele Vorgänge im Menschen eine zentrale Rolle: Die Befruchtung der Eizelle durch Spermien, bakterielle Infektionen oder die Ablagerung von Biofilmen auf Zähnen sind Beispiele. Um diese Prozesse besser zu verstehen, gilt es, die physikalischen Wechselwirkungen zwischen den kleinen Lebewesen und ihren komplexen Umgebungen mithilfe geeigneter Experimente und Modelle zu entschlüsseln. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen, neue Technologien zu entwickeln, etwa kleine Motoren, die zukünftig gezielt Medikamente transportieren oder verschmutzte Gewässer reinigen könnten.

Die ersten Beobachtungen von Leben auf der Mikro­skala gelangen im 17. Jahrhundert. Antonie van Leeuwen­hoek untersuchte mit speziellen Linsen wässrige Lösungen aus unterschiedlichen Umgebungen und fand kleine, lebendige Kreaturen, die er „animal­cula“ (auf lateinisch: kleine Tiere) nannte. Seine Skizzen zeigen unter anderem stäbchenförmige Bakterien aus dem Mundraum (Abb. 1). Bemerkenswerterweise fand er, dass manche dieser kleinen Tierchen durch die wässrige Lösung schwimmen können. Diese Schwimmbewegung lässt die Zellen vorankommen und ist damit ein wichtiger Bestandteil ihrer Überlebensstrategie. Längst wissen wir, dass Mikroorganismen allgegenwärtig sind und in den verschiedensten Umgebungen – im Ozean, in Böden und im menschlichen Körper – leben und dort eine wichtige Rolle für geologische, biologische und medizinische Prozesse spielen.

Trotz der unterschiedlichen Lebensräume und daher evolutionär unabhängiger Entwicklung weisen viele Mikro­organismen Gemeinsamkeiten auf – sowohl in ihrer Form als auch in ihrem Verhalten. Ein Beispiel ist die Verwendung fadenförmiger Strukturen – Flagellen oder Zilien – für die Schwimmbewegung. Auf der Mikroskala dominiert Reibung die Bewegung (Infokas­ten). Daher sind spezielle Fortbewegungsmechanismen nötig, um in der zähflüssigen Umgebung zurechtzukommen. Ein Modell­organismus für einen Mikroschwimmer ist das Darmbakterium Escherichia coli (E. coli; Abb. 2a), das mehrere spiralförmige Flagellen hat, die durch im Zellkörper verankerte Motoren in Rotation geraten. Wenn sich alle Motoren in die gleiche Richtung drehen, formen die Flagellen ein Bündel und synchronisieren sich. Dies führt zur gerichteten Bewegung des Bakteriums, ähnlich einem Korkenzieher. (...)

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Physik im Alltag

Komprimierung ohne VerlustThomas Reintjes5/2025Seite 48DPG-Mitglieder

Komprimierung ohne Verlust

Um die Datenmenge bei Fotos zu reduzieren, ohne dass sie schlechter aussehen,
nutzen Bildformate Eigenschaften unseres Sehsinns aus.

Menschen

Kerstin Sonnabend5/2025Seite 51DPG-Mitglieder

„Wir wollen nachhaltig für Zukunftsenergien begeistern.“

Interview mit Nele Lassalle

5/2025Seite 52DPG-Mitglieder

Personalien

Claudia Felser, Peter Oppeneer, Gerhard H. Fecher, Volker Eyert, Leonid Sandratskii und Dieter Hackenbracht5/2025Seite 56DPG-Mitglieder

Nachruf auf Jürgen Kübler

Prof. Alfred Leitenstorfer, Prof. Hristo Iglev, Prof. Wolfgang Zinth und Prof. Reinhard Kienberger5/2025Seite 57DPG-Mitglieder

Nachruf auf Alfred Laubereau

Rezensionen

Kerstin Sonnabend5/2025Seite 58DPG-Mitglieder

Karlheinz Langanke: Kosmische Alchemie der Elemente – Die ersten 14 Milliarden Jahre

Maike Pfalz5/2025Seite 58DPG-Mitglieder

Jacob Beautemps: Unsere­ Zukunft neu denken. Innovationen, die unser Leben besser machen

Alexander Pawlak5/2025Seite 59DPG-Mitglieder

Peter Schattschneider: Der Traum des Philosophen

DPG

5/2025Seite 29DPG-Mitglieder

Physik: Erkenntnisse und Perspektiven

Spannende Einblicke – von Quanten physik bis zur Klimaforschung.

5/2025Seite 30DPG-Mitglieder

DPG Mentoring-Programm

5/2025Seite 41DPG-Mitglieder

Physikerin der Woche

5/2025Seite 50DPG-Mitglieder

Einladung zur Ordentlichen Mitgliederversammlung 2025

Bernhard Nunner5/2025Seite 60DPG-Mitglieder

Vorschläge für die Tagesordnung der Ordentlichen Mitgliederversammlung 2025

Tagungen

Martin Böckmann-Barthel5/2025Seite 60DPG-Mitglieder

DPG-Schule der AG Physikalische Praktika

Die diesjährige Veranstaltung setzte den Schwerpunkt auf Praktika im Lehramtsstudium.

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