21.08.2013

Abriss der Astronomie

H.-H. Voigt: Abriss der Astronomie, Wiley-VCH, Berlin 2012, 1150 S., geb. 89,00 Euro, ISBN 9783527411238

H.-H. Voigt

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Der „Abriss der Astronomie“, ursprünglich verfasst von H. H. Voigt aus Göttingen und erstmals erschienen 1969, ist in der deutschsprachigen Astronomie inzwischen eine Institution. Mehrere Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben mit diesem Buch begleitet ihre ersten Schritte in der Astronomie getan.

Schon in der ersten Auflage wurde darauf hingewiesen, was dieses Buch nicht ist, nämlich ein Lehrbuch oder eine astronomische Datensammlung. Stattdessen war das im Telegrammstil verfasste Skript anfangs als vorlesungsbegleitendes Material gedacht. Ich selbst bin auf die Nase gefallen, als ich versuchte, mir als Student Astronomie mit diesem Buch ohne Vorlesung beizubringen. Später, 1991, als promovierter Wissenschaftler, habe ich dann doch ein Exemplar erstanden, das ich seither oft mit großem ­Gewinn benutzt habe. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, als Wiley-VCH eine neue, mittlerweile die sechste, überarbeitete Auflage herausbrachte, herausgegeben von meinen Heidelberger Kollegen H.-J. Röser und W. Tscharnuter. Sie haben großen Mut bei der neuen Konzeption bewiesen, nämlich einerseits den ursprünglichen ­Charakter eines stichwortartigen Abrisses beizubehalten, andererseits den Aufbau doch in wesentlichen Teilen so zu verändern, dass z. B. astrophysikalische Prozesse von reinen Fakten getrennt werden, was die Klarheit und die Übersichtlichkeit enorm befördert. Der Telegrammstil wurde auch des öfteren durchbrochen, wo das Verständnis weiter vertieft werden sollte.

Die neue Auflage ist nun in 18 statt bisher 10 Kapitel unterteilt. Neue Kapitel, etwa über das Universum, Astronomie im Gamma­strahlen-Bereich, Geschichte der Astronomie, wurden verfasst und der Sonne ein eigenes Kapitel gewidmet. Dies trägt der rasanten Entwicklung der Astronomie in den letzten vier Jahrzehnten Rechnung. Damit die Aktualisierung auch auf wissenschaftlich höchstem Niveau stattfindet, haben die Herausgeber jeweils ausgewiesene Experten auf den entsprechenden Gebieten gebeten, Beiträge zu verfassen. Nicht weniger als 38 Autoren haben zur Neuauflage beigetragen, die meis­ten aus dem Umfeld der Heidelberger Astronomie. Dies dürfte vor allem der Herkulesarbeit geschuldet sein, die Beiträge entsprechend zu redigieren und dabei in ständigem Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen zu stehen.

In summa stellt die Neuauflage eine gelungene Zusammenfassung der modernen Astronomie und Astrophysik dar, die sowohl fortgeschrittene Studentinnen und Studenten als auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler immer griffbereit in ihrem Bücherregal haben sollten.

Prof. Dr. Dieter Breitschwerdt, Zentrum für Astronomie und Astrophysik, Technische Universität Berlin

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