21.06.2004
Albert Einstein
Bührke T.
Albert Einstein
Der 125. Geburtstag Albert Einsteins in diesem Jahr und das einhundertjährige Jubiläum des ¿Annus mirabilis¿ sowie Einsteins fünfzigster Todestag im nächsten Jahr lässt eine Vielzahl von Publikationen erwarten, die diese Jubiläen in mehr oder weniger gelungener Weise widerspiegeln. Insofern ist es sicherlich schwierig, sich aus der zu erwartenden Vielzahl von Publikationen mit einem entsprechenden Werk herauszuheben. Thomas Bührke ist dies mit seinem 191 Seiten umfassenden Taschenbuch aber durchaus gelungen.
Was den vorliegenden Band auszeichnet, ist die Ebene der Kontextualisierung, die hier aufgespannt wird. Praktisch durchgängig findet sich unterhalb des Haupttextes ein Bereich, in dem sich ergänzende Informationen zu den im oberen Teil angesprochenen Personen und Orten sowie Zitate finden. Daneben ¿ und dies ist das Hauptverdienst des Autors ¿ wird aber auch eine physikalische Kontextualisierung vorgenommen, und hierin liegt sicherlich die Stärke dieses Werkes. Dabei werden ebenfalls in der unteren Textebene zentrale Begriffe knapp, aber anschaulich erläutert. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Textblöcken, in denen sich wesentliche Aspekte der von Einstein entwickelten Theorie sehr klar und mit einem Minimum an mathematischer Argumentation erläutert finden. Insofern ist dieses Werk insbesondere für Leser empfehlenswert, die nicht nur an der Person Albert Einstein interessiert sind, sondern auch an seinem naturwissenschaftlichen Werk.
Dabei ist positiv hervorzuheben, dass Einstein nicht unreflektiert als Genius und moralisch integre Person dargestellt wird, sondern auch seine Schwächen zur Sprache kommen. Umso ärgerlicher sind dann aber wenige Marginalien: So wird das Klischee des Galilei als Begründer der experimentellen Methode gepflegt und auch der erkenntnistheoretisch zumindest sehr problematische Begriff des ¿experimentum crucis¿ findet Verwendung. Hier wäre eine ähnlich differenzierte und gelungene Darstellung wie im Hinblick auf die naturwissenschaftlichen Aspekte dieser Biografie wünschenswert. Trotz dieser kleinen Schwächen ist dieses Buch empfehlenswert und wird nicht nur in den beiden bevorstehenden Jubiläumsjahren gerade Physik-, möglicherweise aber auch Geschichtslehrern gute Dienste leisten können.
Dr. Peter Heering, Fakultät für Physik, Universität Oldenburg
Weitere Infos:
T. Bührke: Albert Einstein, Deutscher Taschenbuchverlag, Frankfurt 2004. 192 Seiten, ISBN 3-423-31074-X
Der 125. Geburtstag Albert Einsteins in diesem Jahr und das einhundertjährige Jubiläum des ¿Annus mirabilis¿ sowie Einsteins fünfzigster Todestag im nächsten Jahr lässt eine Vielzahl von Publikationen erwarten, die diese Jubiläen in mehr oder weniger gelungener Weise widerspiegeln. Insofern ist es sicherlich schwierig, sich aus der zu erwartenden Vielzahl von Publikationen mit einem entsprechenden Werk herauszuheben. Thomas Bührke ist dies mit seinem 191 Seiten umfassenden Taschenbuch aber durchaus gelungen.
Was den vorliegenden Band auszeichnet, ist die Ebene der Kontextualisierung, die hier aufgespannt wird. Praktisch durchgängig findet sich unterhalb des Haupttextes ein Bereich, in dem sich ergänzende Informationen zu den im oberen Teil angesprochenen Personen und Orten sowie Zitate finden. Daneben ¿ und dies ist das Hauptverdienst des Autors ¿ wird aber auch eine physikalische Kontextualisierung vorgenommen, und hierin liegt sicherlich die Stärke dieses Werkes. Dabei werden ebenfalls in der unteren Textebene zentrale Begriffe knapp, aber anschaulich erläutert. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Textblöcken, in denen sich wesentliche Aspekte der von Einstein entwickelten Theorie sehr klar und mit einem Minimum an mathematischer Argumentation erläutert finden. Insofern ist dieses Werk insbesondere für Leser empfehlenswert, die nicht nur an der Person Albert Einstein interessiert sind, sondern auch an seinem naturwissenschaftlichen Werk.
Dabei ist positiv hervorzuheben, dass Einstein nicht unreflektiert als Genius und moralisch integre Person dargestellt wird, sondern auch seine Schwächen zur Sprache kommen. Umso ärgerlicher sind dann aber wenige Marginalien: So wird das Klischee des Galilei als Begründer der experimentellen Methode gepflegt und auch der erkenntnistheoretisch zumindest sehr problematische Begriff des ¿experimentum crucis¿ findet Verwendung. Hier wäre eine ähnlich differenzierte und gelungene Darstellung wie im Hinblick auf die naturwissenschaftlichen Aspekte dieser Biografie wünschenswert. Trotz dieser kleinen Schwächen ist dieses Buch empfehlenswert und wird nicht nur in den beiden bevorstehenden Jubiläumsjahren gerade Physik-, möglicherweise aber auch Geschichtslehrern gute Dienste leisten können.
Dr. Peter Heering, Fakultät für Physik, Universität Oldenburg
Weitere Infos:
T. Bührke: Albert Einstein, Deutscher Taschenbuchverlag, Frankfurt 2004. 192 Seiten, ISBN 3-423-31074-X
| Dieses Buch können Sie direkt bei amazon.de |  |
