Chiral Quark Dynamics
Alkofer, Reinhardt
Chiral Quark Dynamics
Von R. Alkofer u. H. Reinhardt.
Springer Lecture Notes in Physics, Springer, Heidelberg 1995. VIII + 115 S., Hardcover, DM 54,-.
ISBN 3-540-60137-6
Dieses ist in vieler Hinsicht ein nützliches Buch. Es stellt den Großteil dessen dar, was die Autoren in den letzten Jahren in ihrer Forschungsarbeit behandelten. Das Buch betrachtet das Nambu-Jona-Lasinio-Modell und seine Anwendung auf die Quarkstruktur der Mesonen und Baryonen. Das Modell wurde und wird von vielen verwendet, denn es stellt einen einheitlichen Rahmen zur Verfügung für die Beschreibung des Vakuums, der Mesonen und Baryonen. Hierbei berücksichtigt das Modell die chirale Symmetrie, die eine der wichtigsten Symmetrien für starke Wechselwirkungen im Niederenergiebereich ist. Die Autoren schreiben auch ein Kapitel, in dem der Versuch gemacht wird, das Modell zur Quantenchromodynamik in Bezug zu setzen. Hier sind die Schlüsse noch sehr spekulativ.
Der Leser wird in dem Buch informiert über die verschiedenen theoretischen Konzepte und Techniken zur Berechnung hadronischer Eigenschaften, nämlich die Mean-Field-Näherung, spontan gebrochene chirale Symmetrie, Bethe-Salpeter-Gleichung, chirale Anomalien, Solitonen und ihre Rotationen im Flavour-Raum, Null-Moden und andere Vibrationen von Solitonen, etc.
Das Buch ist wesentlich theoretisch ausgerichtet. Eine beeindruckende Vielfalt von theoretischen Kon zepten wird behandelt. In kaum hundert Seiten er reichen es die Autoren, eine korrekte Übersicht über die zahlreichen Entwicklungen in dem Feld zu geben. Von einem solch kurzen Buch darf keiner erwarten, alle Techniken im Detail zu erlernen, und man muß daher zur Vertiefung auf die Referenzen zurückgreifen. Die Referenzen sind jedoch der schwache Punkt dieses Buches. Von den 75 Zitaten sind 29 von eigenen Arbeiten der Autoren. Ein großer Teil der wichtigen Arbeiten zahlreicher an derer Gruppen in Deutschland und der ganzen Welt wird einfach ignoriert. Der Leser erhält den (vielleicht beabsichtigten) Eindruck, die relevanten Arbeiten an und mit dem Modell seien ausschließlich von den Autoren und deren engen Mitarbeitern durchgeführt worden. Wegen dieser auch anderswo immer häufiger anzutreffenden Praxis kann das Buch als Zitatenquelle nicht empfohlen werden.
G. Ripka, Saclay/Frankreich (Übers. K. Goeke, Bochum)
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