22.03.2005

Die Klassiker der Physik.

Hawking

Die Klassiker der Physik

Kopernikus, Galilei, Kepler, Newton und Einstein - bei Fachleuten wie Laien dürfte über den unbestreitbaren Rang der Genannten Einigkeit herrschen. Insofern war die Wahl der Klassiker der Physik durchaus richtig getroffen. Diese fünf Forscher verkörpern tatsächlich das Rückgrat unseres naturwissenschaftlichen Weltbildes. Gleichwohl ist damit die Liste der "echten" Klassiker noch keineswegs ausgeschöpft - Namen wie Maxwell, Bohr oder Heisenberg hätten ihnen würdig an die Seite gestellt werden können. Aber einerseits kann man Bücher nicht beliebig dick werden lassen, und andererseits ist es nur allzu verständlich, dass der Kosmologe Hawking, der die Auswahl traf, zuallererst Publikationen seines eigenen Fachgebietes im Auge hatte. Besonders augenscheinlich wird das im Falle Einsteins, aus dessen umfangreichem Werk nur einige Arbeiten zur Relativitätstheorie berücksichtigt wurden.

Was ist das Besondere an diesem Werk? Kurz gesagt: Es erlaubt uns einen Blick auf die entscheidenden Publikationen, die den Weg zu unserem gegenwärtigen Verständnis der Welt, ja des Kosmos schlechthin ebneten. Alles begann damit, dass die Erde und damit die Menschheit ihre zentrale Rolle im Universum einbüßte. Das war ein langwieriger Abnabelungsprozess, und die ersten drei aus unserer Liste stehen stellvertretend für diesen. Was für jene noch ursächliches Motiv ihrer Forschungen war, galt für Newton und Einstein bereits als Selbstverständlichkeit. Sie konnten auf den Schultern jener Giganten ihr Werk gestalten. Doch abgesehen von diesem Blick erlaubt uns Hawkings Auswahl auch eine tiefere Einsicht in das Wesen der Naturforschung und ihres Wandels im Laufe von fünf Jahrhunderten. Gänzlich unterschiedliche Forschungsstile und Motivationen treten uns da entgegen und ebenso ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, die unserem Denken ihren Stempel aufgedrückt haben. Es gibt eben nicht den Standardwissenschaftler, schon gar nicht unter den ganz Großen ihres Faches.

Hawkings eigener Beitrag zu diesem umfangreichen Buch besteht in einigen einführenden, anekdotischen Anmerkungen, die sich eher im Klischeehaften bewegen. Seine kurzen Texte beleuchten vielmehr sein eigenes Verhältnis zu diesen Naturforschern, als dass sie wirklich als historisch relevant gelten könnten. Letzteres tut jedoch der eigentlichen Absicht hinter dem Projekt, nämlich die Meilensteine des physikalischen Denkens einem breiten Publikum nahe zu bringen, keinen Abbruch. Wer an einer Gesamtschau dessen interessiert ist, was unser Weltbild - auch aus der historischen Perspektive - ausmacht, dem sei dieses Werk nachdrücklich empfohlen.

Dr. Manfred Jacobi, European Commission, DG Research (RTD), Brüssel



Die Klassiker der Physik.
Ausgewählt und eingeleitet von Stephen Hawking, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2004. 1068 S., geb.,
ISBN 3-455-09404-X

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