20.08.2019

Fly Me to the Moon

Zürcher Kunstgesellschaft / Kunsthaus Zürich (Hrsg.) und Cathérine Hug: Fly Me to the Moon, Snoeck, Zürich 2019, 376 S., 400 Abb., brosch., 48 Euro, ISBN 9783864422782

Zürcher Kunstgesellschaft / Kunsthaus Zürich (Hrsg.) und Cathérine Hug

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Das Apollo-Programm war nicht nur eine technologische Meisterleis­tung, sondern auch ein Glücksfall für die Wissenschaft. Vor allem die erste Mondlandung war ein globales Medienereignis mit Auswirkungen auf Kunst und Kultur. Das belegt die Ausstellung „Fly Me to the Moon“, die zuerst im Kunsthaus Zürich gezeigt wurde und derzeit im Museum der Moderne in Salzburg zu sehen ist. Sie ist der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Mond und der Mondlandung gewidmet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Werken der 1950er-Jahre bis heute. Zur Ausstellung ist ein umfangreicher und reich bebilderter Katalog erschienen.

Ausstellung wie Katalog bieten einen sehr abwechslungsreichen Überblick über moderne „Mondkunst“: Gemälde, Zeichnungen, Radierungen, Collagen, Filmausschnitte, Foto- und Videokunst. Daneben gibt es auch Fotos und sogar Gemälde der Astronauten zu bestaunen.
Die durchaus anspruchsvollen, aber stets erhellenden Einführungs- und Begleittexte liefern wichtige Kontexte und Hintergründe: kunstgeschichtlich, gesellschaftspolitisch und auch wissen­schaftlich. So ist der Planetologe Ulrich Köhler mit einem Beitrag zur Mondforschung vertreten. Die Texte verweisen häufig auf die Werke im Katalogteil und erschließen so die Ausstellung, wenn man es nicht scheut, ständig hin und her zu blättern. Die Lektüre der Texte lohnt sich, denn dabei erfährt man unter anderem etwas über die Kunstwerke, die mit Apollo-Missionen auf den Mond gelangten, oder was es mit der allzu nüchternen Sprache der Astronauten auf sich hat. Interessant fand ich auch die Einblicke in die Astrofuturismus-Bewegung, die auch als Reaktion auf die fehlende Präsenz der schwarzen Amerikaner im Raumfahrtprogramm zu verstehen ist. Ein „Anthologie-Kapitel“ bietet Auszüge mondbezogener Gedichte und Texte vom 19. Jahrhundert bis heute, die zur weiteren Beschäftigung mit dem Mond anregen.

Bemängeln möchte ich nur die winzige Schrift im Katalogteil, die ein echter Augenprüfer ist. Ansonsten eröffnet der Katalog auf attraktive Weise neue lunare wie irdische Horizonte und macht Lust auf den Besuch der Ausstellung. Er ist auch die perfekte Ergänzung zum wunderschönen, aber leider vergriffenen Katalog zur Ausstellung „Der Mond“, die 2009 im Kölner Wallraf-Richartz-Museum zu sehen war. Diese war dem Bild des Mondes in Kunst und Astronomie seit Galileis ersten Teleskopbeobachtungen gewidmet.

Alexander Pawlak

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