From Hiroshima to the Iceman
Gove
From Hiroshima to the Iceman
Von H.E. Gove.
IOP, Bristol 1999. XIV + 226 S., paperback,£ 15.-.
ISBN 0-7503-0558-4
Das Buch von Harry Gove "From Hiroshima to the Iceman" zeigt auf kurzweilige Weise, wie wiederum eine neue physikalische Technik, hier die Beschleunigermassenspektrometrie, ihren Weg aus den Labors zu Anwendungen in der Umwelt und der Archäologie findet. Harry Gove ist einer der Entwickler der Beschleunigermasssenspektrometrie und beschreibt mit vielen Anekdoten aus erster Hand die Pionierzeit dieser Methode. Fasziniert liest man über die Datierung der Besiedlung beider Amerikas durch die Indianer und die Wikinger, dass das Turiner Grabtuch nur knapp 700 Jahre alt ist und nicht das Grabtuch Christi sein kann, und vor wie langer Zeit, nämlich vor etwa 5200 Jahren, der Ötzi (der Similaunmensch) zu Tode kam. Dass Grundwasser Millionen Jahre alt sein kann, erfährt der Leser über das Große Artesische Becken in Australien, und der Meteorkrater in Arizona, den er auf Urlaubsreisen gesehen hat, erhält ein Alter von 55000 Jahren.
Im zweiten Schwerpunkt des Buches befasst sich Gove mit der Frage, wie anthropogene Radioaktivität in die Umwelt gelangen kann. Der Leser erfährt über Radionuklidmessungen in Hiroshima, mit denen Dosimetriesysteme, die die Beziehung zwischen der erhaltenen Strahlungs dosis und dem Gesund heits risiko herstellen, auf ihre Vorhersagen getestet werden können. Und was die Sicherheit der Zwischen- und Endlagerung von radioaktivem Abfall angeht, beschreibt Harry Gove, wie man diese überprüfen kann. Der Leser erfährt auch, wie viel Radioaktivität durch die Kernwaffentests in den fünfziger und sechziger Jahren weltweit verbreitet worden ist.
Da Harry Gove einer der Pioniere der Beschleunigermassenspektrometrie ist, erhält die Beschreibung der Methode und ihrer Entwicklung einen breiten Raum. Dieser apparative Teil ist für Physiker leicht verständlich. Viele historische Bilder illustrieren das Buch. Insgesamt ist es ein Buch mit vielen faszinierenden und kurzweilig zu lesenden Ergebnissen in den Anwendungen, das auch zeigt, wie kraftvoll physikalische Methoden außerhalb der Physik angewandt werden können. Auch der physikalisch nicht vorgebildete Leser hat seinen Spaß bei den Datierungen.
Prof. Dr. Eckehart Nolte, Fakultät für Physik, Technische Universität München, Garching
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