Ich war noch niemals auf Saturn
M. Büker: Ich war noch niemals auf Saturn, Ullstein 2016, broschiert, 400 S., 9,99 €, ISBN 9783548376370
M. Büker
Wie wäre es statt New York, Mallorca oder Schwarzwald mal mit Urlaub in den ferneren Ecken unseres Universums? In „Ich war noch niemals auf Saturn“ ist ein Stopp auf den Jupiter-Monden ebenso wenig ein Problem wie eine Expedition ins Zentrum unserer Milchstraße. Der Physiker und Science-Slammer Michael Büker führt die Leser in seinem Buch als Reisegruppe durch unseren Kosmos. Dabei geht es in einem unterhaltsamen und lehrreichen Raumschiff-Flug durch unser Sonnensystem bis hinaus zu den am entferntesten Galaxien, die Menschen bisher beobachtet haben.
Die Kapitel entsprechen dem Reiseverlauf ausgehend von der Erde: Startpunkt ist unser Sonnensystem mit Planeten, Monden und den von der Erde gesandten Sonden, welche die Reise durch historische und wissenschaftliche Geschichten bereichern. Dann geht es weiter hinaus zu Nachbarsternen und der Milchstraße, wobei Sternklassen, Supernovae und Schwarze Löcher vorgestellt werden. Daraufhin werden die Dimensionen immer größer: Nahe und ferne Galaxien, das Universum an sich und die gängigsten Theorien zu seiner Entstehung sind Stationen in diesem Reiseführer. Zuletzt wirft der Autor einen Blick auf die Theorien zum Leben auf anderen Himmelskörpern. In jedem Kapitel finden sich Illustrationen von Veronika Mischitz, die den Text unterstützen und oft spielerisch Planeten und Sterne personifizieren. Die Zeichnungen passen gut zum lockeren, unterhaltsamen Ton des Buches und bringen so Abwechslung, die nicht vom Inhalt ablenkt.
Insgesamt bietet das Buch einen guten Einstieg in die Astronomie und Astrophysik, mit historischen Stationen und vereinfachten Erklärungen der wichtigsten astrophysikalischen Konzepte. Dabei machen Vergleiche und erdachte Geschichten die Konzepte auch für Laien zugänglich. Vielleicht erscheint Experten der Astrophysik und fortgeschrittenen Astronomen der Rundumschlag etwas salopp, auch wenn die wichtigsten Punkte fachlich korrekt vorgestellt werden. Das Buch eignet sich daher für jeden, der etwas mehr über Sterne und Planeten erfahren will, ohne großes Vorwissen mitzubringen. Von der Sprache her richtet sich das Buch eher an Erwachsene und Jugendliche und ist vor allem für Schüler, Studenten und erwachsene Physik-Laien geeignet. Daher kann man es jedem empfehlen, der schon einmal sehnsüchtig eine Reise durch das Universum unternehmen wollte und eine kompetente Reiseleitung zu schätzen weiß.
Susanne Koch