Nanophysik und Nanotechnologie
Rubahn
H.-G. Rubahn: Nanophysik und Nanotechnologie
Teubner Verlag 2002. 246 S., Brosch.,
ISBN 3-519-00331-7
Die Nanotechnologie gilt in den letzten Jahren allgemein als eine der Schlüsseltechnologien dieses Jahrhunderts. In Artikeln der Tagespresse, in Fernsehjournalen bis hinein in die Vorstandsebenen großer Bankinstitute wird der Begriff "Nanotechnologie" mit hohen Erwartungen an die Zukunft verknüpft.
Der Autor greift diesen Trend auf und versucht, in seinem Buch einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Nanophysik und der Nanotechnologie zu geben. Er richtet sich dabei an die Zielgruppe Physiker und Physikstudenten höherer Semester, Biophysiker, Materialwissenschaftler und physikalische Chemiker. Ohne sich in theoretisch tiefgründigen Details zu verlieren, bietet das Buch eine gelungene Übersicht über die verschiedenen Ansätze, Nanostrukturen zu realisieren, zu charakterisieren und über die Nanotechnologie im Allgemeinen.
Nach einem Überblick über die verschiedenen Herstellungsmethoden so genannter Nanostrukturen und die verschiedenen dabei verfolgten Strategien widmet sich der Autor ausführlich der nachfolgenden Charakterisierung künstlich geschaffener oder selbstorganisiert gewachsener Systeme. Dabei gelingt es ihm, einen recht guten Überblick über den derzeitigen Stand der Technik zu geben. Da der Begriff "Nanostruktur" sehr weit gespannt ist und neben künstlich hergestellten Strukturen z. B. auf Halbleiterbasis auch ganz andere Systeme, wie etwa selbst reinigende Wandfarben oder Sanitärartikel (beides Anwendungen des Lotuseffekts) umfasst, musste der Autor eine subjektive Auswahl meist aus dem Bereich der Optik und der Festkörperphysik treffen. Dass dabei besonderer Wert auf optische Verfahren gelegt wird, versteht sich vor dem Hintergrund des Autors.
Im letzten Kapitel werden schließlich bereits existierende, aber auch einige für die Zukunft projektierte Anwendungen solcher Nanostrukturen diskutiert. Dabei schlägt Rubahn eine elegante Brücke zwischen optischen Anwendungen der Nanophysik, wie z. B. Datenspeichern, photonischen Kristallen oder opto-elektronischen Bauteilen über die molekulare- und Nano-Elektronik bis hin zur Nanobionik und Nanobiotechnologie.
Insgesamt ist das vorliegende Büchlein aus dem Teubner Verlag vielleicht nicht so sehr als Lehrbuch zu werten, sondern vielmehr als eine sehr gelungene Einführung in die faszinierende Welt der Nanotechnologie und Nanophysik, die erst durch ergänzende Literatur vervollkommnet wird. Die recht umfangreiche Referenzenliste ermöglicht dem interessierten Leser jedoch zu den einzelnen Stichpunkten und ausgewählten Kapiteln diese weiterführende Literatur zu finden.
Prof. Dr. Achim Wixforth, Lehrstuhl für Experimentalphysik I, Institut für Physik, Universität Augsburg
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