23.10.2008

Physik verstehen

Schloms, R.

„Da blickt doch keiner mehr durch…“ denkt sich mancher Student, wenn er sich mit der Fülle der physikalischen Phänomene und vielmehr mit ihren zahlreichen theoretischen Beschreibungen zu Beginn des Studiums auseinandersetzen muss. Dieses Buch mit dem Untertitel „Eine Einführung in die Denkweise der Physik“ wendet sich genau an solche Studierende der Ingenieur- und Na-turwissenschaften im Grundstudium an Universitäten und Fachhochschulen. Es will diesen scheinbaren Gordischen Knoten lösen, indem es die in vielen Bereichen wiederkehrenden prinzipiellen Methoden und die grundlegenden Denkweisen der Physik aufzeigt. Wie diese wenigen Denkstrukturen erfolgreich zur Beschreibung vieler physikalischer Phänomene eingesetzt werden, zeigt der Autor anhand der Punktmechanik, der Mechanik starrer und deformierbarer Körper sowie der Thermodynamik. Den roten Faden des Buches bilden dabei die Bilanzbetrachtungen von Energie, Entropie, Schwung, Impuls und Drehimpuls. Der Autor behandelt dabei all diese Größen wie Mengen, die sich in einem Eimer befinden, und ihre zeitlichen Änderungen wie fließende Ströme.

Das Buch bewegt sich in dem Spannungsfeld zwischen präziser mathematischer Herleitung und anschaulicher Darstellung phy-sikalischer Phänomene, oder kurz gesagt, zwischen Theorie- und Experimentalvorlesung. Aufgrund des umfangreichen Themengebietes lassen sich wichtige Formeln nicht im Detail herleiten, sondern „fallen einfach vom Himmel“, bzw. erinnert sich der Leser an die entsprechenden Passagen der Theorievorlesung. Ebenso müssen die physikalischen Phänomene als bekannt vorausgesetzt werden. Statt dessen werden einprägsame Beispiele aus dem Arbeitsalltag eines Ingenieurs, aus der Finanzwelt und dem gesell-schaftlichen Umfeld herangezogen und die physikalischen Effekte an passender Stelle erläutert. Dadurch bleibt der rote Faden jederzeit sichtbar.

Das Buch ist für Studierende geeignet, die die entsprechenden Physik-Grundvorlesungen schon gehört haben und nun das Ge-lernte aus sicherem Abstand noch einmal betrachten, in einen größeren Zusammenhang einordnen oder überhaupt erst einmal verstehen wollen. Es antwortet auf die Frage „Wie denke ich in der Physik überhaupt?“ und es versichert dem Leser, dass die Physik trotz der unzähligen Phä­nomene gar nicht so schwierig ist. Das Buch ist nicht für die gezielte Prüfungsvorbereitung oder das Einüben von Klausuraufgaben gedacht. Es könnte aber dazu dienen, einen klassischen Physikkurs abzuschließen, da es die wichtigsten Sachverhalte nicht nur wiederholt, sondern sie in den großen Zusammenhang stellt und verständlich macht.
Prof. Dr. Hans-Christoph Mertins, Fachbereich Physikalische Technik, Fachhochschule Münster

R. Schloms: Physik verstehen
Oldenbourg, München 2008, XI + 390 S., brosch.
ISBN 9783486585827

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