Silicon-Based Millimeter-Wave Devices
Luy, Russer
Von J.-F. Luy u. P. Russer (Hrsg.).
Springer, Heidelberg 1994. XVI + 344 S., 202 Abb., 14 Tab. (Springer Series in Electronics and Photonics, Vol. 32), Hardcover,
ISBN 3-540-58047-6
Das Ende des Kalten Krieges brachte nicht nur, aber vor allem auch für die Halbleiterindustrie erstaunliche Wandlungen. War eben noch Leistungsfähigkeit um jeden Preis die Losung, so rückte plötzlich der Preis in den Mittelpunkt des Interesses.
Dies ist Wasser auf die Mühlen des Autorenteams dieser Monographie. Sie verkünden be reits seit längerer Zeit, daß Integrierte Halbleiterschaltungen auf Siliziumbasis - dank der alles beherrschenden Rolle dieses Materials billig und in großen Stückzahlen herstellbar - viele Aufgaben bis zu Frequenzen von über 100 GHz bewältigen können. Das Schlüsselwort heißt SIMMWIC - Silicon Millimeter-Wave Integrated Circuit.
Diese vielversprechende Technologie beleuchtet das Autorenteam nun aus den verschiedensten Blickwinkeln, wobei die Halbleiterbauelemente - der vielversprechende Si/SiGe-Heterostruktur-Bipolartransistor ebenso wie IMPATT-, BARITT- oder TUNNETT-Komponenten -gleichberechtigt neben der Diskussion passiver Schaltelemente und Schaltungskonzepten stehen. Immer wieder wird Bezug genommen auf Details der halbleitertechnologischen Realisierung; diesem Thema ist zudem ein eigenes Kapitel gewidmet.
Daß viele Themen in unterschiedlichem Kontext mehrfach angesprochen werden, kann zum Verständnis Wesentliches beitragen - nur wird der eilige Leser, der das Buch nicht von Anfang bis Ende liest, dies oftmals gar nicht bemerken. Ein freigebigerer Umgang mit Querverweisen zwischen den Kapiteln wäre wünschenswert. Das Stichwortverzeichnis läßt diese Überschneidungen auch nicht erkennen. Am ehesten wird man bei Durchsicht der Abbildungen fündig - hier gibt es manche "Dublette".
Sehr aus dem Rahmen fällt die an sich gelungene und erschöpfende Abhandlung zu Schottky-Kontakten auf Silizium. Von der Seitenzahl her der umfangreichste Beitrag des Buches, ist die Kohärenz zum Themenkomplex des restlichen Buches nur mit Mühe zu konstruieren.
Trotz dieser Kritikpunkte empfehle ich dieses Buch all denjenigen, die sich für diese zukunftsweisende Technik interessieren. Der Stand der Technik von 1994 ist gut repräsentiert, dank der relativ breit gehaltenen allgemeinen Einführungen ist das Buch auch für das Selbststudium - wenngleich mit ergänzender Literatur - geeignet. Vor allem aber ist die Fülle der Literaturhinweise von großem Wert.
H. Schumacher, Ulm
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