17.08.2004
Solar Astrophysics
Foukal
Solar Astrophysics
14 Jahre nach dem ersten Erscheinen hat Peter Foukal jetzt eine überarbeitete zweite Auflage seines Buches 'Solar Astrophysics' vorgelegt. Im Vorwort listet er die Fortschritte in der Sonnenforschung auf, die eine Revision erforderlich machten:
So haben Neutrino-Messungen - ebenso wie helioseismologische Sondierungen des Sonneninneren - endgültig bewiesen, dass unsere Grundvorstellungen über den inneren Aufbau der Sonne und anderer Sterne richtig sind. Die Helioseismologie hat auch die Tiefen- und Breitenabhängigkeit der Rotation erkundet. Simulationen der Konvektionszone erreichen zunehmend bessere Übereinstimmung mit Beobachtungen und lassen das Fernziel eines realistischen Dynamo-Modells näher rücken. Präzise Messungen der solaren Energieabstrahlung haben deren effektive Modulation durch magnetfeldbedingte Aktivitätsphänomene gezeigt. Fortschritte bei der Erkundung der Korona und Heliosphäre (u. a. Hinweise auf Heizung und Beschleunigung des Sonnenwindes, koronale Massenausstöße) sowie der terrestrischen Auswirkungen sind hauptsächlich neuen Satellitenmessungen zu verdanken. Die Beschleunigung hochenergetischer Teilchen erfolgt vor allem in Flares, deren heißeste Plasmagebiete jetzt in harten Röntgen- und Gammabildern direkt sichtbar sind.
Solche Erkenntnisse haben ihren Niederschlag in Aktualisierungen des Textes und einiger Abbildungen gefunden. Trotzdem blieben das Grundkonzept des Buches und dessen Gliederung unverändert: Zielstellung ist es, eine einführende, umfassende, quantitative Darstellung solarer Phänomene, Forschungstechniken und relevanter astrophysikalischer Prozesse am Beispiel der Sonne zu geben. Die Beliebtheit des Foukal-Buches zeigt, dass trotz des Vorliegens anderer guter Monografien, besonders aber wegen der immer schneller anwachsenden Zahl hochspezialisierter Darstellungen, diese Anliegen weiterhin ihre Berechtigung behalten.
In 13 Kapiteln werden von den sonnenphysikalischen 'Arbeitsmitteln' (Instrumente, Konzepte, Spektroskopie, Strahlungstransport, Plasmadynamik) über die Erkenntnisse zur Physik des Sonneninneren, der beobachtbaren Atmosphärenschichten und der Sonnenaktivität bis zur 'Solar-stellar connection' alle wichtigen Gebiete zumindest im Überblick dargestellt. Der Band wird ergänzt durch ein detailliertes, 8-seitiges Stichwortverzeichnis sowie Übungsaufgaben und Literaturhinweise zu den einzelnen Kapiteln. Die Druckqualität ist gut; dies kommt besonders den zahlreichen Halbton-Bildern zugute.
Das Buch setzt solide physikalische Grundkenntnisse voraus, es wird wegen seiner verständlichen und exakten Darstellung aber weiterhin für einen breiten Leserkreis vom Amateurastronomen und Physikstudenten bis zum erfahrenen Astrophysiker ein nützliches Handbuch bleiben.
14 Jahre nach dem ersten Erscheinen hat Peter Foukal jetzt eine überarbeitete zweite Auflage seines Buches 'Solar Astrophysics' vorgelegt. Im Vorwort listet er die Fortschritte in der Sonnenforschung auf, die eine Revision erforderlich machten:
So haben Neutrino-Messungen - ebenso wie helioseismologische Sondierungen des Sonneninneren - endgültig bewiesen, dass unsere Grundvorstellungen über den inneren Aufbau der Sonne und anderer Sterne richtig sind. Die Helioseismologie hat auch die Tiefen- und Breitenabhängigkeit der Rotation erkundet. Simulationen der Konvektionszone erreichen zunehmend bessere Übereinstimmung mit Beobachtungen und lassen das Fernziel eines realistischen Dynamo-Modells näher rücken. Präzise Messungen der solaren Energieabstrahlung haben deren effektive Modulation durch magnetfeldbedingte Aktivitätsphänomene gezeigt. Fortschritte bei der Erkundung der Korona und Heliosphäre (u. a. Hinweise auf Heizung und Beschleunigung des Sonnenwindes, koronale Massenausstöße) sowie der terrestrischen Auswirkungen sind hauptsächlich neuen Satellitenmessungen zu verdanken. Die Beschleunigung hochenergetischer Teilchen erfolgt vor allem in Flares, deren heißeste Plasmagebiete jetzt in harten Röntgen- und Gammabildern direkt sichtbar sind.
Solche Erkenntnisse haben ihren Niederschlag in Aktualisierungen des Textes und einiger Abbildungen gefunden. Trotzdem blieben das Grundkonzept des Buches und dessen Gliederung unverändert: Zielstellung ist es, eine einführende, umfassende, quantitative Darstellung solarer Phänomene, Forschungstechniken und relevanter astrophysikalischer Prozesse am Beispiel der Sonne zu geben. Die Beliebtheit des Foukal-Buches zeigt, dass trotz des Vorliegens anderer guter Monografien, besonders aber wegen der immer schneller anwachsenden Zahl hochspezialisierter Darstellungen, diese Anliegen weiterhin ihre Berechtigung behalten.
In 13 Kapiteln werden von den sonnenphysikalischen 'Arbeitsmitteln' (Instrumente, Konzepte, Spektroskopie, Strahlungstransport, Plasmadynamik) über die Erkenntnisse zur Physik des Sonneninneren, der beobachtbaren Atmosphärenschichten und der Sonnenaktivität bis zur 'Solar-stellar connection' alle wichtigen Gebiete zumindest im Überblick dargestellt. Der Band wird ergänzt durch ein detailliertes, 8-seitiges Stichwortverzeichnis sowie Übungsaufgaben und Literaturhinweise zu den einzelnen Kapiteln. Die Druckqualität ist gut; dies kommt besonders den zahlreichen Halbton-Bildern zugute.
Das Buch setzt solide physikalische Grundkenntnisse voraus, es wird wegen seiner verständlichen und exakten Darstellung aber weiterhin für einen breiten Leserkreis vom Amateurastronomen und Physikstudenten bis zum erfahrenen Astrophysiker ein nützliches Handbuch bleiben.
Prof. Dr. Jürgen Staude, Astrophysikalisches Institut Potsdam, Sonnenobservatorium Einsteinturm, Potsdam
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