18.09.2003

Supersymmetry. Unveiling the Ultimate Laws of Nature

Kane

Supersymmetry. Unveiling the Ultimate Laws of Nature

Von G. Kane.
Perseus Books Group, Oxford 2000. XVIII + 199 S., hardback,£ 17,95.
ISBN 0-7382-0203-7

Nach den vielen Publikationen zum ‘100. Geburtstag" der Quantentheorie ist man erfreut, ein Buch zu finden, in dem z.B. zutreffend die erste Publikation des Wirkungsquantums auf Plancks Artikel von 1899 datiert wird, die Arbeit, in der die Planck-Einheiten kreiert worden waren.

Nach einer gelungenen Übersicht über das Standardmodell der Elementarteilchen wird dann die Supersymmetrie vorgestellt als große Hoffnung, über dieses hinauszugelangen. So verweist der Autor auf das Problem des Higgs-Teilchens, ohne welches die Massen im Standardmodell nicht erklärt werden können, und das seinerseits aus diesem nicht begründet werden kann. Auch wenn die mathematischen Strukturen sich schwer in verständlichere Sprache übersetzen lassen, bleibt dennoch die Begründung der Vertauschbarkeit von Fermionen und Bosonen für einen normalen Leser etwas mysteriös. Dass eine Quantentheorie der Information möglicherweise eine leichter einsehbare Begründung geben könnte, wird nicht gesehen.

Eine der besonderen Schwierigkeiten bei der Popularisierung physikalischer Erkenntnisse liefert immer wieder der Raumbegriff. Natürlich gewöhnt man sich in der Physik sehr schnell daran, in hochdimensionalen Räumen zu rechnen, bereits das klassische Zweikörperproblem hat einen sechsdimensionalen Ortsraum. Wenn man aber die schlichten Rechenerleichterungen als gleichsam ontologische Aussagen darstellt, vermittelt man seinen Lesern weder ein Bild besonderer Gelehrsamkeit noch verbessert man das allgemeine Verständnis physikalischer Phäno mene. Unter diesem Aspekt ist manches in diesem Buch, das einen breiten Leserkreis ansprechen will, wenig geeignet. Das mathematische Problem, für bestimmte Rechnungen die Hoffnung zu haben, diese in einem 10-dimensionalen Raum vernünftig durchführen zu können, wird mit ontologisch klingenden Aussagen über die "Dimensionalität der Raumzeit" so zusammengenagelt, dass man sich fragt, ob so etwas ernst gemeint sein kann - zumal dabei der unabweisbare Eindruck entsteht, dass damit Realität gemeint sein soll. In einem Buch, das sich an die Nichtfachleute auf diesem Gebiet wendet, sollte man solch unreflektierte Aussagen unterlassen. Natürlich kann spannende Mathematik enorm begeistern, aber Physik sollte doch den Anschluss an mögliche Empirie nicht aufgeben. Selbstverständlich ist es möglich, neue Freiheitsgrade zu finden, aber für die Interpretation von diesen ist mathematische Begeisterung allein unzureichend.

Wenn man sich an diesem Aspekt nicht stößt, bleibt ein gut lesbares Buch, das mit einem vernünftigen Glossar und einem Index ausgestattet und zu einem akzeptablen Preis zu haben ist.
Prof. Dr. Thomas Görnitz, Institut für Didaktik der Physik, Universität Frankfurt a. M.

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