18.09.2003

The Genius of Science. A Portrait Gallery of 20th Century Physicists

Pais

The Genius of Science. A Portrait Gallery of 20th Century Physicists

Von A. Pais.
Oxford University Press, Oxford 2000. 356 S., hardback,
ISBN 0-19-850614-7

Es ist eine hervorragende Idee, am Ende einer Epoche zurückzublicken auf die Köpfe, die ihre Dynamik geprägt haben. Abraham Pais ist ein profunder Kenner der Physik des 20. Jahrhunderts und ihrer Entwicklung. Da rüber hinaus ist er ein hochkarätiger Physiker und war beziehungsweise ist als solcher mit vielen herausragenden Wissenschaftlern seiner Zeit bekannt. Sein neues Buch will den Leser teilhaben lassen an diesen Kontakten und einen Einblick in die Welt bedeutender Physiker gewähren. Neben vertrauten Namen wie Einstein, Bohr, Pauli und Dirac stößt der Leser auf eine Reihe von Physikern, die einem breiteren Publikum weitaus weniger geläufig sein dürften.

Hier wird die naturgemäße Subjektivität der Auswahl offensichtlich, was aber durchaus kein Manko sein muss. Ganz im Gegenteil, bietet sich doch hier die Gelegenheit, weniger bekannte Geistesgrößen kennen zu lernen, zu denen man sonst wohl kaum Zugang gefunden hätte. Doch damit ist die Subjektivität noch keineswegs ausgeschöpft, zumal der Leser einige vertraute Gestalten der jüngsten Physikgeschichte vergeblich suchen wird. Namen wie Heisenberg, Schrödinger und R. P. Feynman gehören nicht dem illus tren Zirkel der Porträtgallerie an. Dies ist bedauerlich, zumal es schwer fällt, sich vorzustellen, der Autor hätte diese Physiker nicht gekannt. Man hätte schließlich gerne gehört, was Pais über diese Menschen zu berichten wüsste. Der Autor macht gleich zu Beginn klar, dass es ihm nicht nur darum geht zu berichten, was seine Figuren gemacht haben, sondern dass er uns darüber hinaus einen Eindruck vermitteln will, was für Menschen sie waren. In vielen Fällen ist dieses Vorhaben gelungen, wenn auch nicht in allen. Allgemein kann man sagen, dass ein Artikel umso mehr dem selbstgesteckten Paisschen Ideal entspricht, je länger er ist. Der Umfang eines Artikels korrespondiert aber keineswegs mit der Bedeutung der entsprechenden Person für die Wissenschaft. So ist etwa Albert Einstein nur ein sehr kurzer Bericht beschieden, was aber dadurch verständlich wird, dass Pais bereits zwei Einstein-Biographien ver fasst hat. Wer dieses Buch lesen will, muss auf Überraschungen gefasst sein. Am besten ist es, sich ganz der Führung des Autors anzuvertrauen. Dann wird dieses Werk zu einem Gewinn, der uns aus erster Hand Innenansichten über die Welt der Physiker liefert.
Dr. Manfred Jacobi, Brüssel

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