3-D-Druck im Kreis der Besten
Fertigungsstrategien für Flugzeuge sind in der Spitzengruppe des Deutschen Zukunftspreis.
Die Industrie braucht Leuchttürme zur Orientierung. Personen und Projekte dienen als Leitbilder für Innovationen, die für Wandel und Veränderungen stehen. Frank Herzog, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Maschinen- und Anlagenbauers Concept Laser, wurde im Rahmen der Preisverleihung zum „Deutschen Zukunftspreis 2015“ gemeinsam mit seinen Projektpartnern von Airbus und dem Laser-Zentrum Nord mit der Zugehörigkeit zum „Kreis der Besten“ ausgezeichnet. Die Festveranstaltung für alle drei nominierten Teams fand am 2. Dezember in Berlin mit Bundespräsident Joachim Gauck statt. Im Deutschen Museum in München wird eine Dauerausstellung die Projekte der nominierten Teams thematisieren.
Sander, Emmelmann und Herzog nehmen von Bundespräsident Gauck die Auszeichnung entgegen.
Der Deutsche Zukunftspreis ging an das Projekt „Entspannung für Herz und Lunge – vom Sprengstoff zu innovativen Therapien“ der Wissenschaftler Ardeschir Ghofrani von der Justus-Liebig-Universität Gießen, Reiner Frey und Johannes-Peter Stasch, beide Bayer Pharma AG Wuppertal für neuartige Therapien des Lungenhochdrucks. In den „Kreis der Besten“ wurden ebenfalls Ralf Bornefeld, Walter Hartner und Rudolf Lachner von Infineon Technologies, München und Regensburg aufgenommen für das Projekt „Radartechnologie für Autos – ein Lebensretter geht in Serie“. Dabei entwickelten sie eine Fertigungstechnologie für Radarchips auf Basis von Silizium und Silizium-Germanium und deren Gehäusetechnologie. Damit werden aktive Sicherheitssysteme auch für Autos der Klein- und Mittelklasse rentabel.
Das Projektteam, bestehend aus Peter Sander, Leiter Emerging Technologies & Concepts bei Airbus, Hamburg, Prof. Dr.-Ing. Claus Emmelmann, CEO der Laser-Zentrum Nord, Hamburg, und Herzog wurden mit dem Projekt „3-D-Druck im zivilen Flugzeugbau – eine Fertigungsrevolution hebt ab“ in den „Kreis der Besten“ aufgenommen. „Zum ,Kreis der Besten' zu gehören, ist für unser Team und mich persönlich eine große Ehre. Auch wenn wir den ,Deutschen Zukunftspreis 2015' sehr gerne gewonnen hätten, so ist die Zugehörigkeit zum „Kreis der Besten“ eine außergewöhnliche Anerkennung, insbesondere auch für die Leistung meiner engagierten Mitarbeiter. Zudem hat die öffentlichkeitswirksame Nominierung zu einer weiteren Erhöhung des Bekanntheitsgrades unseres Unternehmens Concept Laser geführt.“, sagte Herzog, der in diesem Jahr bereits von der Zeitschrift „European CEO“ zum „Best CEO in the Additive Manufacturing Industry 2015“ gewählt wurde.
Das Projekt mit dem Titel: „3-D-Druck im zivilen Flugzeugbau - eine Fertigungsrevolution hebt ab“ überzeugte die Jury des Deutschen Zukunftspreises 2015 hinsichtlich des Innovationsgrades und der wirtschaftlichen Umsetzung. Im Kern des Projektes geht es um das erste, generativ hergestellte Titan-Bauteil, ein sogenanntes „Bracket“, an Bord des Airbus A350 XWB. Es handelt sich um ein „bionisches“ Halte- und Verbindungselement, welches als wichtiger Beitrag zum Leichtbau von Flugzeugen gilt. Das Team machte den 3D-Druck „flugfähig“.
Diese industrieübergreifende Entwicklung, bei dem sich ein Team aus Forschung, Anwendung und Anlagenbau zusammen fand, revolutioniert die Art, Flugzeugstrukturelemente zu designen, zu fertigen und somit den „Leichtbau“ bei Zivilflugzeugen zu realisieren. Bislang war das Bauteil ein gefrästes Teil aus Aluminium, nun ist es ein gedrucktes Teil aus Titan mit einem Gewichtsersparnis von rund 30 Prozent. Das Projekt erbrachte auch den Nachweis, dass das Laserschmelz-Verfahren in der Lage ist Bauteile zu erzeugen, die mindestens der Qualität konventionell hergestellter Teile entspricht. Resultierend aus den Erfahrungen des Projekts überprüft Airbus alle Bauteile eines Flugzeugs auf „AM-Tauglichkeit“ und Überarbeitung der Geometrie. Airbus spricht hierbei von hohen Potenzialen für Verbesserungen in Fertigung, Wartung und Betrieb von Flugzeugen.
ConceptLaser / SK