07.04.2008

3sat-Schwerpunkt «Quantensprünge»

Zum 150. Geburtstag von Max Planck am 23. April 2008 setzt der Kultursender 3sat einen Themenschwerpunkt mit dem Titel «Quantensprünge».

3sat-Schwerpunkt «Quantensprünge»

Hamburg (dpa) - Zum 150. Geburtstag des Physikers und Nobelpreisträgers Max Planck am 23. April 2008 setzt der Kultursender 3sat einen Themenschwerpunkt mit dem Titel «Quantensprünge». Ein Porträt und vier Wissenschaftsdokumentationen beleuchten von diesem Mittwoch an aktuelle Grundlagenforschung, die sich aus Plancks wissenschaftlicher Pionierarbeit ergeben hat. Alle Beiträge sind Erstausstrahlungen.

Zum Auftakt wird um 21.15 Uhr das Filmporträt «Max Planck: Umsturz mit Melancholie» ausgestrahlt. Filmemacher Jürgen Miermeister zeigt einige bislang weniger bekannte Facetten der Persönlichkeit des genialen Forschers anhand historischer Filmdokumente, die bislang nie im Fernsehen zu sehen waren. So erläutert Planck (1858-1947) als 84- Jähriger in einer Aufnahme aus dem Jahr 1942 seinen Werdegang als Student und Wissenschaftler im Kaiserreich. Sein Münchner Professor riet ihm vom Studium der theoretischen Physik ab, weil in diesem Bereich alles Wesentliche bereits erforscht sei und nichts grundsätzliches Neues mehr gefunden werden könne.

Trotzdem wandte sich Planck diesem Zweig der Physik zu und wurde mit der Formulierung der Quantentheorie zum Totengräber des damaligen wissenschaftlichen Erklärmodells der Welt. Über den Antrieb zu seinen Forschungen sagt er, nicht im Besitzen der Wahrheit, sondern «im erfolgreichen Suchen nach der Wahrheit liegt die eigentliche Befriedigung». Und Bundeskanzlerin Angela Merkel, selbst promovierte Physikerin, sieht Plancks «Universalgebildetheit» als Vorbild für die heutige Zeit. «Dass Bildung nicht nur Spezialwissen ist, das können wir von Max Planck lernen.»

Außer dem 45-minütigen Porträt sendet 3sat am Mittwoch um 22.25 Uhr die Dokumentation «nano extra: Die körnige Welt». Darin wird erläutert, wie die Welt in ihren Grundfesten wohl doch ganz anders organisiert ist, als es die klassischen Physik lange annahm. Am Donnerstag (20.15 Uhr) stellt die Dokumentation «Wer ist "Ich"? Entsteht ein neues Menschenbild?» Forscher vor, die mit ihrer Arbeit analog zum Wirken Max Plancks bisherige Grenzen überschreiten.

Der Hirnforscher Christof Koch sucht nach Antworten: «Wir haben uns daran gewöhnt, dass Vererbung durch Moleküle geschieht, aber dass das Bewusstsein aus Materie entstehen soll, ist noch immer ein ungewohnter Gedanke.» Aber es seien Naturgesetze, die alle Gehirnprozesse bestimmen. Demnach werde der Wille zwar als frei erlebt, aus Sicht der Naturwissenschaft gebe es ihn aber so nicht. «Die unsterbliche Seele hätte dann für viele ausgedient. Wir müssten uns als radikal sterbliche Wesen betrachten», sagt der Neurophilosoph Thomas Metzinger.

Fortgesetzt wird der Themenschwerpunkt am Freitag (20.15 Uhr) mit der Dokumentation «Woher kommt die Welt? Die Entstehung des Kosmos» und am Montag (14.4., 21.30 Uhr) mit «Licht am Tempolimit» aus der Reihe «hitec».

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