24.09.2007

80ste Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft

Rund 400 Experten treffen sich an der Universität Würzburg zur 80. Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft und einem Symposium für Astroteilchenphysik.

 

Würzburg (dpa) - Von diesem Montag an werden rund 400 Experten an der Universität Würzburg zur 80. Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft und einem Symposium für Astroteilchenphysik zusammenkommen. Der internationale Kongress (bis 28. September) wird sich unter anderem mit der Herkunft der chemischen Elemente und den berüchtigten Schwarzen Löchern im Kosmos befassen.

Eine der drängendsten Fragen der Astronomie ist nach Ansicht eines Astrophysikers derzeit die nach der sogenannten Dunklen Materie im Kosmos. «Die Materie, aus der der Mensch besteht, umfasst zusammen mit den Sternen, Planeten und dem Gas nicht einmal vier Prozent des Alls», sagte der Astronom Karl Mannheim, Professor für Astronomie an der Universität Würzburg. «Wir wollen verstehen, was den großen Rest ausmacht.» Dieser Rest sei überwiegend Dunkle Materie und Dunkle Energie.

Die Dunkle Energie sei dafür verantwortlich, dass sich das Weltall in Zukunft immer schneller ausdehne. «Die Dunkle Materie bewirkt, dass sich die gewöhnliche Materie - Sterne, Planeten, Gas, Staub - innerhalb der vergangenen 13,6 Milliarden Jahre zu Galaxien und Galaxienhaufen verdichtet hat», erläuterte Mannheim. Dies betreffe letztlich auch die Entstehung des Sonnensystems und der Erde. Mit Hilfe von neuartigen Teleskopen versuchten die Wissenschaftler, dieses Phänomen näher zu beleuchten. Dazu würden Messgeräte unter anderem in Tunneln, in der Tiefsee, aber auch in der Antarktis aufgebaut. «Diese Teleskope sind nicht für sichtbares Licht ausgelegt, sondern für andere Teilchen wie Neutrinos.»

Neutrinos seien Verwandte der Dunklen Materie, weil sie kein Licht aussendeten. Sie könnten jedoch bereits im Labor untersucht werden. «Wenn die Neutrinos im Kosmos nachgewiesen werden können, hoffen wir, dass uns das Aufschlüsse über die Dunkle Materie liefert», sagte der Astrophysiker. Ziel sei, zu verstehen, wo der Platz des Menschen im Universum sei und wie Mikro- und Makrokosmos - die Welt des winzig Kleinen und die Welt des riesig Großen - im Urknall miteinander verbunden seien.

Gespräch: Angelika Röpcke, dpa

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