10.06.2014

Anwendungszentrum für Plasma und Photonik erweitert

Göttinger Studenten erfahren industrienahe Forschung als Berufsfeld.

Am 3. Juni, knapp zwei Jahre nach seiner Gründung, feierte das Anwendungszentrum für Plasma und Photonik des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST die Einweihung seines neuen Forschungsbaus auf den Göttinger Zietenterassen. Rund 300 Gäste folgten der Einladung auf das Gelände des ehemaligen Exerzierplatzes, auf dem extra für diesen Anlass ein großes Zelt aufgebaut wurde. Prof. Dr. Günter Bräuer, Leiter des Fraunhofer IST, und Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Leiter des Anwendungszentrums und Vizepräsident der HAWK in Göttingen freuen sich über das große Interesse vieler Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, die aus ganz Deutschland angereist sind, um zu gratulieren und sich einen Einblick nicht nur in die neuen Laboratorien, sondern auch in das Kooperationsmodell „Fraunhofer und HAWK Hochschule“ zu verschaffen.

Abb.: Ursula Haufe, Geschäftsführerin der GWG Göttingen, Prof. Dr. Günter Bräuer, Leiter des Fraunhofer IST, Prof. Dr. Christiane Dienel, HAWK-Präsidentin, Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Leiter des Anwendungszentrums und Vizepräsident der HAWK und Dr. Alexander Kurz, Vorstand der Fraunhofer Gesellschaft (v.l.n.r.). (Bild: HAWK)

„Die anwendungsorientierte Forschung und praxisorientierte Ausbildung an Fachhochschulen und die auf Innovationen und neue, nutzbare Ideen ausgerichtete Fraunhofer-Gesellschaft fügen sich im Anwendungszentrum zusammen wie antreibende Zahnräder“ erklärt Prof. Dr. Wolfgang Viöl das Konzept der Anwendungszentren. Dr. Alexander Kurz, Vorstand der Fraunhofer Gesellschaft, bestätigt diese Aussage: „Als eine der ersten Kooperationen zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft und einer Fachhochschule ist das Göttinger Anwendungszentrum mit einem Umsatz von 1,14 Millionen allein im ersten Jahr und über 20 motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein hervorragendes Beispiel für den bisherigen Erfolg des Konzepts.“ Besonders positiv seien dabei nicht nur die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der HAWK, sondern auch die optimalen Rahmenbedingungen am Standort Göttingen.

Denn möglich machten den insgesamt 3,75 Millionen teuren Neubau erst die Stadt Göttingen, die das bereit gestellte Grundstück jahrelang für die Hochschule reserviert hielt, und die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (GWG), die die Projektfinanzierung übernahm. In ihren Grußworten betonten Wolfgang Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, und Ursula Haufe, Geschäftsführerin der GWG Göttingen, dass das Engagement der Fraunhofer-Gesellschaft für die Stadt Göttingen sowohl wissenschaftlich als auch wirtschaftlich von besonderer Bedeutung sei. Dies gelte ebenso für das Land Niedersachsen, so Birgit Honé, Staatssekretärin der Niedersächsischen Staatskanzlei. „Um Niedersachsen als Wissenschaftsstandort zu stärken, haben wir gemeinsam mit der VolkswagenStiftung das „Niedersächsische Vorab“ ins Leben gerufen, mit dem wir auch das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Plasma und Photonik mit insgesamt 2,5 Millionen Euro fördern.“

Abb.: Das Anwendungszentrum für Plasma und Photonik des Fraunhofer IST am Standort Göttingen. (Bild: FhG)

Über die Unterstützung und den Erfolg des Anwendungszentrums freut sich auch die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen. „Das Fraunhofer-Anwendungszentrum bietet der Hochschule nicht nur eine starke Partnerschaft in Forschung und Entwicklung, vor allem Studierende können von der weltweit bekannten Fraunhofer-Gesellschaft angezogen werden wie ein Magnet“, erklärt HAWK-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel. „Gemeinsam mit erfahrenen Fachkräften können sie in Projekten ihr Wissen erproben, frische eigene Ideen einbringen und industrienahe Forschung als Berufswelt kennenlernen“.

Ganz in diesem Sinne forschen nun auf den insgesamt 1500 Quadratmetern des neuen Gebäudes Fraunhofer und HAWK Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Studentinnen und Studenten an innovativen, alltagsnahen und vielfältig einsetzbaren Lösungen für kommerzielle Produkte. Dabei setzen sie auf Zukunftstechnologien wie Atmosphärendruck-Plasmaverfahren und Lasertechnik sowie deren Kombination. Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist u.a. die Plasmamedizin. In diesem Bereich wurden bisher beispielsweise Handgeräte zur schmerzfreien Plasmabehandlung der Haut bei Neurodermitis entwickelt.

FhG IST / LK

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