Arbeitsmarkt für Physiker
Entspannung scheint angesagt: Es gibt wieder mehr Stellen und weniger arbeitssuchende Physikerinnen und Physiker.
Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker folgt der wirtschaftlichen Entwicklung und entspannt sich 2011 weiter. Darüber berichtet Lutz Schröter, DPG-Vorstandsmitglied für Industrie, Wirtschaft und Berufsfragen, in der Dezemberausgabe des Physik Journal.
So ist erstmals seit 2008 die Anzahl der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Arbeitssuchenden gegenüber dem Vorjahr signifikant gesunken. Gleichzeitig ist die Zahl der Stellenmeldungen um 21 Prozent gestiegen. Die meisten Stellenangebote kamen 2011 mit etwa 21,7 Prozent aus dem Bereich Forschung und Entwicklung sowie aus dem Produzierenden Gewerbe (17,6 Prozent). Dagegen hat sich das Stellenangebot aus dem Hochschulbereich etwa halbiert. Dieser Wert ist der seit Beginn der Auswertung im Jahr 2006 geringste bislang ermittelte Wert!
Bei den Arbeitslosen-Zahlen haben sich gegenüber 2010 für den Zielberuf Physiker 6,6 Prozent weniger Personen arbeitssuchend gemeldet. Damit nähern sich die Absolutwerte wieder denen vor der Finanzkrise an. Allerdings scheinen nach wie vor junge Physiker und Physikerinnen eher von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein als berufserfahrene. Die meisten stammen aus der Gruppe der unter 35-Jährigen. Gründe dafür lassen sich aus den Daten jedoch nicht ableiten. So ist nicht klar, ob sich junge Physikerinnen und Physiker häufiger als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen arbeitssuchend melden oder tatsächlich überproportional arbeitssuchend sind.
Abzuwarten bleibt, wie sich die Bachelor/Master-Abschlüsse auf den Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker in Deutschland auswirken. Dies gilt es auszuwerten, um Rückschlüsse auf die Reform der Abschlüsse ziehen zu können.