Auf der Suche nach der Supersymmetrie
Teilchenphysiker diskutieren in Karlsruhe bahnbrechende Theorien und ihre Bedeutung für unser Verständnis des Weltalls. Öffentliche Vorträge von E. Kolb, J. Wess und F. Wilzcek.
Nobelpreisträger Wilczek spricht auf SUSY-Tagung der Universität Karlsruhe
Bahnbrechende Theorien der Teilchenphysik und ihre Bedeutung für das Verständnis unseres Weltalls – das ist Thema der 15ten internationalen Physiker-Konferenz über Supersymmetrie SUSY07, die vom 26. Juli bis 1. August an der Universität Karlsruhe (TH) stattfindet.
Erwartet werden rund 500 Teilchenphysiker und Kosmologen aus 38 Ländern. Unter den Teilnehmern sind hochkarätige Wissenschaftler wie der Nobelpreisträger Frank Wilczek (MIT, Massachusetts Institute of Technology), der Mitentwickler der Supersymmetrie Julius Wess (Max-Planck-Institut für Physik und Universitäten Hamburg und München), der Mitverfasser des Standardwerks „The Early Universe“, Edward Kolb (Chicago, USA), und Andrei Linde (Stanford University, USA), der Mitbegründer der Urknalltheorie des Universums.
Wilczek erhielt zusammen mit David Gross und David Politzer 2004 den Nobelpreis für Physik. Die drei Wissenschaftler hatten 1973 einen entscheidenden Beitrag zur Vereinheitlichung aller Naturkräfte geliefert.
Die Supersymmetrie (kurz SUSY) erlaubt nicht nur eine Vereinheitlichung aller Kräfte in der Natur, sondern gibt auch eine verblüffend einfache Erklärung für die so genannte Dunkle Materie. Der neue Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider) am CERN (Centre Europeenne pour la Recherche Nucleaire) in Genf wird ab Sommer 2008 die Theorie der Supersymmetrie testen. Dabei könnten Teilchen erzeugt werden, deren spezielle Eigenschaften die Existenz der Supersymmetrie belegen oder ausschließen könnten – zum Beispiel das „Higgs-Boson“ oder das „Neutralino“, welches die Dunkle Materie erklären könnte. Diese Aussicht sorgt für einen Andrang bei der diesjährigen Konferenz.
Eine Entdeckung der Supersymmetrie am LHC würde eine Revolution für die Teilchenphysik und die Kosmologie bedeuten. Nicht nur würde man Einsteins Traum von einer vereinheitlichten Theorie aller Naturkräfte näher kommen, sondern auch verstehen, wie sich die gewaltigen Strukturen der Galaxien und Galaxiehaufen im Weltall geformt haben.
Vorträge für die Öffentlichkeit:
Höhepunkte der Konferenz bilden die öffentlichen Vorträge von Professor Edward Kolb, Professor Julius Wess und von Nobelpreisträger Professor Frank Wilczek. Die Sprache der Vorträge ist Englisch. Sie finden im AudiMax, Straße am Forum 1, statt:
- From Symmetry to Supersymmetry, Professor Julius Wess (Max-Planck-Institut für Physik und LMU, München) Dienstag, 24. Juli, 17:15 Uhr, Vorwissen von Vorteil
- The Universe is a Strange Place, Frank Wilczek (MIT, Nobelpreisträger 2004, USA) Mittwoch, 25. Juli, 17:15 Uhr, Vorwissen von Vorteil
- The Quantum and the Cosmos, Professor Edward Kolb (Chicago) Freitag, 27. Juli, 20 Uhr, Öffentlicher Vortrag für ein breites naturwissenschaftlich interessiertes Publikum
Das gesamte Programm finden Sie unter http://www.susy07.uni-karlsruhe.de/