24.06.2013

Auf einen Sprung zum Asteroiden

Deutsch-französische Zusammenarbeit beim hüpfenden Lander MASCOT auf Hayabusa-2 beschlossen.

Es wird eine Premiere sein: Mit dem hüpfenden Lander MASCOT (Mobile Asteroid Surface Scout) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) der japanischen Hayabusa-2-Mission wird 2018 eine Landung auf einem Asteroiden durchgeführt und erstmals die Messung von Daten an verschiedenen Orten auf einem solchen Himmelskörper möglich sein. Vier Instrumente werden an Bord des Landers sein – eines davon, das Spektrometer MicrOmega, steuert die französische Raumfahrtagentur CNES bei. Dies vereinbarten DLR und CNES jetzt auf der Pariser Luftfahrtmesse mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding.

Abb.: Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR, und der Präsident der französischen Raumfahrtagentur CNES, Jean-Yves Le Gall, unterzeichneten auf der Paris Air Show eine Kooperationsvereinbarung für die Hayabusa2-Mission. (Bild: DLR)

„Große Raumfahrtmissionen und -projekte wie die Landung auf einem Asteroiden sowie die Untersuchung vor Ort können nur in internationalen Kooperationen durchgeführt werden,“ betont DLR-VorstandsvorsitzenderJohann-Dietrich Wörner. „Alle Partner beteiligen sich mit ihren jeweiligen wissenschaftlichen und technologischen Kompetenzen, das heißt die Zusammenarbeit ist die Grundlage für eine erfolgreiche Mission.“ Bereits im Oktober 2012 unterzeichnete das DLR mit der japanischen Raumfahrtagentur JAXA ein Memorandum of Understanding, um den deutschen Lander auf der japanischen Sonde Hayabusa-2 zum Asteroiden (162173) 1999 JU3 zu schicken.

Abb.: Die japanische Raumsonde Hayabusa2 wird 2014 zum Asteroiden 1999 JU 3 starten. Mit an Bord ist der vom DLR entwickelte Lander MASCOT, der auf dem Asteroiden aufsetzen und mit vier Instrumenten Messungen durchführen wird. (Bild: DLR)

2014 soll die Sonde starten und sich auf den Weg zu ihrem Ziel machen. Nach ihrer Ankunft 2018 wird dann zunächst einmal das unbekannte Gebiet aus einer Umlaufbahn heraus erkundet. „Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu ermitteln, wann unser Lander aus der Sonde ausgeklinkt werden soll", erläutert Projektleiterin Tra-Mi Ho vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme. Der schuhkartongroße Lander ist für den Fall auf den Asteroiden durch ein stabiles und dennoch sehr leichtes Gehäuse geschützt. Im Inneren des DLR-Landers sitzen die vier Instrumente, die vor Ort die Messungen auf einem Asteroiden durchführen: Das französische Infrarot-Spektrometer analysiert die Zusammensetzung der Asteroidenoberfläche; ein Magnetometer der TU Braunschweig untersucht das Magnetfeld. Das Institut für Planetenforschung des DLR steuert zwei Instrumente bei: Mit einer Weitwinkelkamera werden Landeplatz und Feinstruktur des Bodens aufgenommen, ein Radiometer misst unter anderem die Temperatur an der Oberfläche. Sind die ersten Messungen abgeschlossen, hüpft MASCOT mit einem am Robotik- und Mechatronikzentrum des DLR entwickelten Mechanismus zur nächsten Stelle für erneute Messungen. So erhalten die Wissenschaftler über zwei Asteroidentage und -nächte Daten von verschiedenen Orten auf JU-3.

Mit den Unterschriften von DLR-Vorstandsvorsitzendem Johann-Dietrich Wörner und dem Präsidenten der französischen Raumfahrtagentur CNES, Jean-Yves Le Gall, vereinbarten die Beteiligten die Zusammenarbeit für die Raumfahrtmission zum Asteroiden. Mit der Landung und Messung auf dem Asteroiden und den von der Muttersonde Hayabusa-2 zur Erde gebrachten Bodenproben erhoffen sich die internationalen Planetenforscher vor allem eines: Aufschluss darüber, wie der seit 4,5 Milliarden Jahren fast unveränderte Himmelskörper beschaffen ist – und was uns das über die Entstehung und Entwicklung unserer Erde sagt.

DLR / CT

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