10.01.2017

Ausgezeichnet fürs Lebenswerk

Rudolf Kippenhahn mit Ehrenmitgliedschaft der Astronomischen Gesellschaft gewürdigt.

Der Präsident der Astronomischen Gesellschaft (AG), Matthias Steinmetz, hat zusammen mit dem Vize­präsidenten, Joachim Wambsganß, in Göttingen dem Astro­physiker Rudolf Kippenhahn die Urkunde zur Ehren­mitgliedschaft der Astronomischen Gesellschaft übergeben. Bekannt­gegeben wurde die Ehren­mitgliedschaft bereits auf der AG-Jahres­tagung 2016 in Bochum. Mit dieser Ehrung würdigt die AG sowohl Rudolf Kippenhahns großartige Forschungs­leistung als auch seine heraus­ragenden Beiträge im Bereich der Wissenschafts­kommunikation.

Abb.: Rudolf Kippenhahn bei der Übergabe der Urkunde (Bild: J.Wambsganß, AG)

„Die Astronomische Gesellschaft vergibt die Ehren­mitgliedschaft an Personen, die sich auf ganz außer­gewöhnliche Weise für die Astronomie einsetzen und deren Wirken sich durch einen bleibenden, nach­haltigen Charakter für unseren Forschungs­bereich auszeichnet“, sagt Steinmetz. „Die wissenschaftlichen Leistungen von Professor Kippenhahn und sein Engagement für die Öffentlichkeits­arbeit in der Astronomie erfüllen diesen Anspruch in eindrucksvoller Weise“.

Sein Studium in Erlangen schloss Rudolf Kippenhahn 1951 mit einer Promotion in Mathematik ab. Seine wissenschaftliche Tätigkeit führte ihn dann zunächst an die Dr.-Remeis-Sternwarte in Bamberg. Später wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in München. Im Jahre 1965 nahm Kippenhahn einen Ruf an die Universitäts-Stern­warte Göttingen an. 1975 wurde er Direktor des Max-Planck-Instituts für Astro­physik (MPA) in Garching. Dieses vor allem im Bereich der theoretischen Astro­physik weltweit renommierte Institut leitete er bis 1991. In den Jahren 1966 bis 1969 war Kippenhahn Vorsitzender der Astronomischen Gesellschaft, zwischen 1980 und 1986 war er Vorsitzender des Rats West­deutscher Stern­warten.

Mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet des Aufbaus und der Entwicklung von Sternen erarbeitete sich Kippenhahn schnell einen Ruf als einer der international führenden Astro­physiker in diesem Forschungs­feld. Insbesondere gilt er als Pionier im Bereich der Berechnung von Stern­modellen mithilfe von Computern. Die heute alltägliche Simulation astro­physikalischer Vorgänge mit leistungs­fähigen Rechnern steckte in den 1960er Jahren noch in den Kinderschuhen. Gemeinsam mit Professor Weigert verfasste er ein noch heute wichtiges Standard-Lehrbuch zum Aufbau und Entwicklung der Sterne.

Rudolf Kippenhahn ist darüber hinaus auch ein renommierter und begeisternder Wissenschafts­kommunikator. Er engagierte sich in vielfältiger Weise dafür, die Astronomie einem breiten Publikum näherzubringen. Davon zeugen neben zahlreichen Auftritten in Rundfunk und Fernsehen auch seine vielen bekannten populär­wissenschaftlichen Bücher über Astronomie und Kosmologie, aber auch Kryptologie und Atom­physik. Kippenhahn, der im Mai 2016 seinen 90. Geburtstag feierte, erhielt 2005 die Eddington Medaille der Royal Astronomical Society. Im Jahr 2007 zeichnete ihn die Astronomische Gesellschaft mit der Karl-Schwarzschild-Medaille aus.

AG / DE

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