Alexey Chernikov, Leiter einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe am Institut für Experimentelle und Angewandte Physik der Universität Regensburg, erhält einen der diesjährigen Heinz Maier-Leibnitz-Preise der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und damit die bedeutendste Auszeichnung für wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Neben anderen Preisträgern aus anderen Fachgebieten erhält Chernikov den Preis für seine Arbeit an Vielteilcheneffekten in neuartigen Nanomaterialen. Die feierliche Preisvergabe findet am 29. Mai 2018 in Berlin statt.
Abb.: Alexey Chernikov (Bild: A. Chernikov)
Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit als Postdoc an der Columbia-Universität in New York und als Arbeitsgruppenleiter an der Universität Regensburg erzielte Alexey Chernikov hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der niedrigdimensionalen Halbleitersysteme und trieb das Forschungsfeld der zweidimensionalen Festkörper signifikant voran. Die DFG hebt bei der Preisvergabe weiter hervor: „Chernikovs Arbeiten waren bahnbrechend für das derzeitige Verständnis von elementaren optischen Anregungen und insbesondere der sogenannten Exzitonen in atomar dünnen Monolagen. [Sie] dienen als Grundlage für weiterführende experimentelle und theoretische Arbeiten auf diesem Forschungsgebiet, das er seit 2016 auch als Leiter einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der Universität Regensburg erfolgreich mitgestaltet.“
„Ich fühle mich sehr geehrt, diesen Preis zu erhalten,“ so der Preisträger, „möchte mich aber ausdrücklich auch bei allen meinen Kollegen dafür bedanken. Für meine Ausbildung danke ich meinen Anleitern an der Philipps-Universität Marburg und meinen Gastgebern an der Columbia-Universität. Ferner bin ich sehr froh, stets in einer intensiven, vielfältigen und höchst motivierenden Forschungsumgebung gearbeitet zu haben. Insbesondere wurden mir am Fachbereich Physik der Universität Regensburg ausgezeichnete Möglichkeiten für die Forschung mit den exzellenten Initiativen wie dem neuen DFG-Sonderforschungsbereich 1277 „Emergente relativistische Effekte in der Kondensierten Materie: Von grundlegenden Aspekten zu elektronischer Funktionalität“ sowie viel Unterstützung beim Etablieren einer Nachwuchsgruppe geboten. Ich bedanke mich dafür herzlichst bei allen Beteiligten. Besonderer Dank gilt schließlich meinen Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz, anregende Diskussionen und tolle Atmosphäre.“
Aktuell beschäftigen sich Chernikov und seine Arbeitsgruppe damit, atomähnliche quantenmechanische Quasiteilchen in niederdimensionalen Strukturen ähnlich präzise wie einzelne Elektronen zu steuern. Dies würde sowohl neue Gebiete der Vielteilchenphysik für die Grundlagenforschung als auch neue Anwendungsperspektiven moderner Nanomaterialien eröffnen. Die Vergabe des Heinz Maier-Leibnitz-Preises wird dieser Forschung weitere Unterstützung sowie Sichtbarkeit verleihen.
Seit 1977 wird der Heinz Maier-Leibnitz-Preis jährlich an hervorragende junge Forscherinnen und Forscher verliehen: als Anerkennung und zugleich als Ansporn, ihre wissenschaftliche Laufbahn geradlinig fortzusetzen. Benannt ist er seit 1980 nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz, in dessen Amtszeit (1973 bis 1979) er erstmals vergeben wurde.
U. Regensburg / DE