Ausgezeichnete Laserforschung
Reinhard Kienberger erhält Preis für Laserforschung der Europäischen Physikalischen Gesellschaft.
Der österreichische Wissenschaftler Reinhard Kienberger, Leiter des Lehrstuhls für Laser- und Röntgenphysik an der Technischen Universität München und Max-Planck-
Abb.: Reinhard Kienberger (Bild: T. Naeser)
Die EPS ist ein Zusammenschluss von 42 europäischen Physikalischen Gesellschaften und repräsentiert mehr als 100.000 Physiker. Der EPS Preis für „Forschung in den Laser-
Reinhard Kienberger stammt aus Saalfelden in Österreich. Im Labor von Ferenc Krausz, damals an der TU Wien, promovierte er über das Thema „Subfemtosecond XUV Pulse Generation and Measurement“. Dabei erzeugte er als erster Lichtpulse mit einer Dauer von weniger als einer Femtosekunde. 2004 erhielt er das APART Stipendium (Austrian Programme for Advanced Research and Technology) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das ihm einen zehnmonatigen Forschungsaufenthalt am Stanford Linear Accelerator Center (USA) ermöglichte. Bei seiner Rückkehr aus den USA trat er 2005 in die Abteilung „Attosekundenphysik“ von Ferenc Krausz am Max-
Mit der Übernahme des Lehrstuhls für Laser- und Röntgenphysik an der TU München im Jahr 2013 erweiterte Kienberger das bisherige Forschungsspektrum der Ultrakurzzeitspektroskopie um die Attosekundendynamik. Deren Ziel ist es, Momentaufnahmen vom Innenleben der Atome und Moleküle zu erhalten. Die Wissenschaft erhofft sich hieraus wichtige Erkenntnisse über den tatsächlichen Ablauf chemischer Reaktionen, das Verhalten von Elektronen in Festkörpern oder die Wechselwirkung zwischen Licht und Materie. „Eine Attosekunde ist ein Milliardstel einer milliardstel Sekunde, ein unvorstellbar kleiner Zeitraum“, sagt Reinhard Kienberger. „Dies sind die Zeiträume, in denen sich die Bewegung der Elektronen in den Atomen abspielt. Mit extrem kurzen Lichtblitzen können wir diese Bewegung sichtbar machen und untersuchen.“ Anwendung könnten die neuen Erkenntnisse in der Chemie, der Molekularbiologie, der Nanoelektronik und auch in der Tumorbehandlung finden.
TUM / DE