02.08.2013

Berufserfolg dank Abschluss

Eine HIS-Studie untersucht den beruflichen Erfolg von Hochschulabsolventen. Physikerinnen und Physiker schneiden dabei überdurchschnittlich gut ab.

„Und, was machst Du jetzt so?“ Das ist eine unvermeidliche Frage, wenn man Leute aus Studientagen nach vielen Jahren wiedertrifft. Neben den individuellen Auskünften lässt sich aber in der aktuellen Studie „Karriere mit Hochschulabschluss?" der Hochschul Informations System GmbH (kurz HIS) auch repräsentativ sagen, wie erfolgreich Hochschulabsolventen beruflich sind.

Das Forscherteam um Projektleiter Kolja Briedis hat verschiedene Indikatoren für beruflichen Erfolg von Hochschulabsolventinnen und -absolventen untersucht, darunter die Adäquanz der Beschäftigung, die Bruttojahresgehälter, die berufliche Position und die Arbeitszufriedenheit. Zehn Jahre nach dem Studienabschluss wurden rund 4700 Absolventinnen und Absolventen des Prüfungsjahrgangs 2000/2001 befragt, rund 150 aus der Physik. Es handelt sich um die dritte Befragung dieses Jahrgangs; die erste Befragung fand etwa ein Jahr, die zweite fünf Jahre nach dem Examen statt.

Ein zentrales Ergebnis der Studie: Zehn Jahre nach dem Fachhochschul- oder Universitätsabschluss sieht sich mit 88 % der überwiegende Teil der erwerbstätigen Absolventinnen und Absolventen im Hinblick auf ihre berufliche Position adäquat beschäftigt. Weitere vier Prozent schätzen ihre Stelle immerhin als fachlich angemessen ein; nur acht Prozent sind in einem Beruf tätig, der dem Hochschulabschluss weder von der Position noch fachlich angemessenen ist.

Ein geringer Teil von drei Prozent aller Absolventen ist über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg inadäquat beschäftigt. Den meisten gelingt aber relativ schnell der Wechsel in angemessene Beschäftigung. Doch belegen die Analysen auch, dass ein inadäquater Beschäftigungseinstieg die Wahrscheinlichkeit, auch nach zehn Jahren noch unangemessen beschäftigt zu sein, um zwölf Prozentpunkte erhöht.

Die fächerspezifischen Zahlen lassen sich im umfangreichen Tabellenanhang zur Studie nachlesen. Demnach sehen sich die befragten Physikerinnen und Physiker sogar zu 95 Prozent zehn Jahre nach dem Uniabschluss adäquat beschäftigt. Gänzlich inadäquat beschäftigt sind nur rund zwei Prozent. Noch zufriedener mit ihrer beruflichen Position sind nur Absolventen von Studiengängen, die ein sehr klares Berufsbild haben: Human- und Veterinärmedizin, dort liegt die Zufriedenheit bei 98 bzw. 99 %.

In Bezug auf einzelne Aspekte der Berufszufriedenheit liegen Physikabsolventen meist über dem Durchschnitt, z. B. bei den Tätigkeitsinhalten (Physik: 90 %, Durchschnitt Uniabschluss insgesamt: 85 %) oder Arbeitsbedingungen (77 % / 63%) oder Qualifikationsangemessenheit (81 % / 74 %).

Beim Bruttojahreseinkommen (inkl. Gehaltszulagen) liegen Physikabsolventen mit rund 69200 Euro oberhalb des Mittelwerts über alle Fächer (63500 Euro). Die Spannbreite über alle Fächer ist recht groß und reicht von 41500 Euro bei der Pädagogik bis 88700 Euro bei den Humanmedizinern. Diese Unterschiede sind nicht ausschließlich auf die studierten Fächer zurückzuführen, denn auch innerhalb der untersuchten Fachrichtungen gibt es geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede zugunsten der Männer. Darüber hinaus nehmen die bereits beim Berufseinstieg bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern im weiteren Berufsverlauf nicht ab.

Die HIS-Studie bestätigt durchaus die Ansicht, dass ein abgeschlossenes Hochschulstudium immer noch die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist. „Mit der Studie konnten wir feststellen, dass trotz zwischenzeitlicher Krisen wie dem Zusammenbruch der New Economy im Jahr 2000 oder der Wirtschafts- und Finanzkrise ab 2008 die Berufschancen für Hochschulabsolventinnen und -absolventen langfristig sehr gut sind“, so das Fazit von Projektleiter Kolja Briedis.

HIS / Alexander Pawlak

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