01.04.2014

Biophysik als Master-Fach

Studiengang an der Universität des Saarlandes bietet breite interdisziplinäre Ausbildung.

Komplexe biologische Vorgänge mithilfe der Physik zu verstehen, ist Inhalt des Faches Biophysik an der Universität des Saarlandes. Der Bachelor kombiniert ein fast vollständiges Physik-Studium mit vertieftem Grundlagenwissen in den Fächern Biologie und Biochemie und ist mit diesem Schwerpunkt in Deutschland einmalig. Biophysik- Absolventen sind auf die Erforschung der physikalischen Grundlagen von biologischen Systemen spezialisiert. Diese ermöglichen beispielsweise neue medizinische und biotechnologische Anwendungen. Welche mechanischen Eigenschaften haben lebende Zellen und Gewebe, und welche Folgen ergeben sich daraus für die Wundheilung oder die Ausbreitung von Metastasen? Oder wie gelingt es Immunzellen, sich auf Tumorzellen zu zu bewegen und sie zu zerstören?

Das Studium der Biophysik ist an der Schnittstelle zwischen Physik und Lebenswissenschaften angesiedelt: Es kombiniert das Physik-Studium mit vertieftem Grundlagenwissen in Biologie und Biochemie. Dabei verbringen die Studenten auch viel Zeit im Labor: Neben den Laborkursen in Physik gibt es unter anderem Praktika in organischer Chemie, Genetik oder Zellbiologie und Medizin. „Das Studium ist sehr anspruchsvoll: Das Bachelor-Programm umfasst ein nahezu vollständiges Physik-Studium und unterscheidet sich damit ganz wesentlich von einem Studium in biologischen Fächern“, betont Physik-Professor Albrecht Ott. Studienbewerber sollten sich daher unbedingt für die Physik und ihre Methoden begeistern. Ebenso gehörten mathematische Grundlagen dazu.

Dozenten der Physik, Biologie, Chemie und der vorklinischen Medizin lehren an der Saar-Uni im Studiengang Biophysik, dazu gehören auch sechs Lehrstühle biophysikalischer Ausrichtung. Zum interdisziplinären Umfeld gehören der Informatik-Exzellenzcluster mit Beteiligung der Bioinformatik, die pharmazeutische Biologie und weitere Forschungsinstitute, beispielsweise das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT), das Leibniz-Institut für neue Materialien (INM) oder das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS). Außerdem fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft den Sonderforschungsbereich 1027 „Physikalische Modellierung von Nichtgleichgewichtsprozessen in biologischen Systemen“. Er eröffnet Nachwuchswissenschaftlern weitere Spezialisierungsmöglichkeiten in fächerübergreifenden Projekten, die sich mit grundlegenden Prozessen in biologischen Zellen beschäftigen.

Die Biophysik-Gruppen der Saar-Uni sind in internationale Netzwerke eingebunden; hierzu gehören das Institut Curie in Paris sowie die Princeton-University in den USA und das AMOLF-Institut in Amsterdam. Zudem gibt es gemeinsame Forschungsaktivitäten und Lehrveranstaltungen mit der Universität Straßburg. So können Master- oder Promotionsstudenten ihre Forschungsarbeit in Zusammenarbeit mit Straßburg anfertigen, was von der Deutsch-Französischen-Hochschule finanziell unterstützt wird.

Der sechssemestrige Bachelorstudiengang Biophysik wird seit 2009/10 an der Saar-Universität angeboten. In jedem Wintersemester stehen zehn Studienplätze zur Verfügung, daher gibt es eine lokale Zulassungsbeschränkung. Der viersemestrige Masterstudiengang wurde im Wintersemester 2013/14 eingerichtet. Er unterliegt zurzeit keiner Zulassungsbeschränkung.

U. Saarland / DE

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