26.01.2004

Chancen in China?

Nach Aussagen von Transrapid International hat die Magnetschnellbahn in China weiterhin gute Chancen.

Berlin (dpa) - Der Geschäftsführer von Transrapid International, Hans Georg Raschbichler, hat Berichte, nach denen China nicht weiter auf die Magnetschnellbahn setze, als «Ente» bezeichnet. «Der Transrapid hat in China weiterhin sehr gute Chancen, davon ist übrigens auch der Bundesverkehrsminister überzeugt», sagte Raschbichler der «Berliner Zeitung» (Montagausgabe). Große Hoffnungen setzte das deutsche Transrapid-Konsortium aus Siemens und ThyssenKrupp unter anderem in die etwa 200 Kilometer lange Strecke von Shanghai nach Hangzhou und in die 300 Kilometer lange Verbindung von Shanghai nach Nanjing.

Siemens-Chef Heinrich von Pierer hatte in der vergangenen Woche zu Spekulationen um die 1300 Kilometer lange Transrapid-Strecke zwischen Peking und Schanghai gesagt: «Nach menschlichem Ermessen wird es kein Transrapid». Die Chancen auf diese prestigeträchtige Strecke standen schon lange schlecht. Das chinesische Eisenbahnministerium favorisiert den preiswerteren japanischen Schnellzug Shinkansen. Die 30 Kilometer lange Trasse zum Flughafen von Schanghai ist die bisher einzige kommerziell genutzte Transrapid-Strecke weltweit.

Der Transrapid in Shanghai - auf der bisher einzigen kommerziell genutzten Strecke. (Quelle: Transrapid International)

Raschbichler betonte, Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg des Transrapid sei eine deutsche Referenzstrecke. «Denn nur so kann man eine Spitzentechnik auf Dauer halten und weiter entwickeln. Kommt die Strecke nicht, verlieren wir auch die Technologie», sagte Raschbichler. Er zeigte sich überzeugt, dass der Transrapid in München wie geplant 2009 in Betrieb gehen wird. Auch die USA forcierten ihre Pläne für eine Transrapid-Strecke. «Nachdem die US-Regierung bereits eine Milliarde Dollar für mögliche Transrapid- Strecken zur Verfügung gestellt hatte, sollen die Mittel nun weiter kräftig aufgestockt werden». Mit dem Rüstungskonzern Lockheed Martin sei eine Vereinbarung zur gemeinsamen Vermarktung der Technologie in den USA getroffen worden.

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