Deutsche Studenten sind Erasmus-Meister
Deutsche Studenten haben ihren Titel als eifrigste Nutzer des europäischen Erasmus-Austauschprogramms knapp verteidigt.
- Spanien ist Ziel Nummer 1
Brüssel (dpa) - Deutsche Studenten haben ihren Titel als eifrigste Nutzer des europäischen Erasmus-Austauschprogramms knapp verteidigt. Von 159 324 Erasmus-Stipendiaten kamen im vergangenen Studienjahr 2006/07 fast 24 000 oder 15 Prozent aus Deutschland, wie die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Beliebtestes Zielland der deutschen wie der europäischen Studenten insgesamt war Spanien. Dort waren zuletzt 27 464 Erasmus-Empfänger eingeschrieben.
Knapp hinter den genau 23 884 deutschen Erasmus-Empfängern lagen 22 981 französische Kommilitonen und 22 322 spanische Nutzer. Die Brüsseler Behörde verzeichnete kräftige Zuwächse von Teilnehmern aus den mittel- und osteuropäischen Ländern sowie aus der Türkei. Im dritten Jahr, in dem türkische Studenten an Erasmus teilnehmen konnten, nutzten bereits 4438 Teilnehmer diese Möglichkeit.
Der regionale Zuwachs wog ein abnehmendes Interesse in Dänemark, Finnland, Griechenland, Irland, Island, Malta, Norwegen, Spanien und Zypern auf: Insgesamt stieg die Teilnehmerzahl um 3 Prozent. Im Durchschnitt dauerte der Aufenthalt sechseinhalb Monate und ein Stipendiat erhielt monatlich 192 Euro. Der durchschnittliche Zuschuss lag damit laut Kommission um 22 Prozent höher als im Vorjahr. Er solle im laufenden Jahr weiter steigen.
Unter spanischer Sonne studierten 17,24 Prozent aller Erasmus-Empfänger. Als beliebteste Zielländer folgten Frankreich (20 673 Studenten oder 12,98 Prozent), Deutschland (17 878 oder 11,22 Prozent) und Großbritannien (16 508 oder 10,36 Prozent). Die jungen Spanier ihrerseits suchten sich für ihren Erasmus-Aufenthalt übrigens am häufigsten eine Hochschule in Italien.
Obwohl deutsche Hochschulen bei den Erasmus-Studenten insgesamt nur an dritter Stelle standen, waren sie für viele Mittel- und Osteuropäer erste Wahl: Aus Polen ging mit 2384 Teilnehmern die größte Gruppe der Erasmus-Stipendiaten nach Deutschland. Das Gleiche galt für Bulgarien (190), Finnland (593), Lettland (168), Litauen (316), Luxemburg (82), die Slowakei (218), Slowenien (153), die Türkei (905), Tschechien (1020) und Ungarn (751).
Hochschullehrer gingen mit Erasmus-Hilfe am häufigsten nach Deutschland, Frankreich und Italien. Die meisten Lehrkräfte, die an dem EU-Programm teilnahmen, kamen aus Deutschland, Spanien und Frankreich. Sie unterrichteten bevorzugt Sprachen/Philologie, Ingenieur- und Technikwissenschaften sowie Betriebswirtschaft. Bei den Erasmus-Studenten lagen die Fächer Betriebswirtschaft, Sprachen/Philologie und Sozialwissenschaften vorn.
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