05.12.2024

DPG-Präsidentin mit Feinschliff

Die Industriephysikerin Heike Riel wird die nächste Präsidentin der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

DPG / Anja Hauck

Um für Kontinuität in der Leitung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) zu sorgen, wird bereits über ein Jahr vor Ende der Amtszeit des amtierenden Präsidenten die Nachfolge festgelegt, damit die oder der Designierte in die verantwortungsvolle Tätigkeit eingearbeitet werden kann. Daher wählte der Vorstandsrat der DPG bereits in seiner letzten Sitzung im November die Industriephysikerin Heike Riel zur künftigen Präsidentin der größten physikalischen Fachgesellschaft der Welt für die Amtszeit von 2026 bis 2028. 

IBM Fellow Heike Riel leitet ab 2026 die Geschicke der Deutschen Physikalischen...
IBM Fellow Heike Riel leitet ab 2026 die Geschicke der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
Quelle: DPG / Heupel 2024

Im April 2026 übernimmt Heike Riel damit das Amt vom amtierenden Präsidenten Klaus Richter, der dann turnusgemäß für zwei Jahre als Vizepräsident fungieren wird. Heike Riel ist IBM Fellow und verantwortet als Head of Science & Technology und Leiterin von IBM Research Quantum Europe die Forschungsagenda ihrer Abteilung mit dem Ziel, wissenschaftliche und technologische Durchbrüche zu erzielen. Dabei beschäftigt sie sich mit Themen wie Quantencomputing, Physik der künstlichen Intelligenz, Nanowissenschaft und Nanotechnologie, Präzisionsdiagnostik und intelligenter Systemintegration. 

Heike Riel absolvierte zunächst eine Lehre als Möbeltischlerin, bevor sie an der FAU Erlangen-Nürnberg Physik studierte. Nach einem Praktikum bei Hewlett-Packard Research Laboratory in Palo Alto kam sie 1998 als Doktorandin zu IBM Research in Zürich. Ihre Doktorarbeit über die Optimierung von mehrschichtigen organischen lichtemittierenden Bauteilen führte sie in Zusammenarbeit mit IBM Research an der Universität Bayreuth durch. Nach der Promotion wurde sie Forschungsmitarbeiterin bei IBM Research, 2008 Leiterin der Forschungsgruppe für Materialintegration und nanoskalige Bauelemente. Einer der Höhepunkte war die Entwicklung von Quantenbauelementen für den Einsatz in Quantencomputern. 2010 erwarb sie außerdem einen MBA an der Henley Business School.

Heike Riel hat zahlreiche Auszeichnungen für ihre wissenschaftlichen und technischen Leistungen erhalten. So wurde sie 2012 mit dem Preis für „Technische oder wissenschaftliche Innovation“ des Schweizerischen Verbandes der Ingenieurinnen ausgezeichnet. Seit 2013 ist sie Vorsitzende des Scientific Advisory Council des Forschungszentrums Jülich, 2015 wurde sie in die deutsche Akademie der Naturforscher gewählt und 2020 wurde sie zum Fellow der American Physical Society ernannt.

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