05.02.2007

Entschlossenerer Kampf gegen Klimawandel

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat als Reaktion auf den Bericht der Vereinten Nationen zur Erderwärmung einen entschlosseneren Kampf gegen den Klimawandel gefordert.

New York/Washington/Paris (dpa) - UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat als Reaktion auf den Bericht der Vereinten Nationen zur Erderwärmung einen entschlosseneren Kampf gegen den Klimawandel gefordert. In einer in New York verbreiteten Erklärung der Vereinten Nationen verlangte Ban am Freitag (Ortszeit) eine weltweite Antwort. Angesichts der bedrohlichen Geschwindigkeit, die der vom Menschen verursachte Klimawandel angenommen habe, müsste «schneller» und «mit größerer Entschiedenheit» gehandelt werden.

Die US-Regierung begrüßte den am Freitag in Paris vorgestellt UN- Klimabericht. Die zentralen Erkenntnisse der Untersuchung seien «eine wertvolle Informationsquelle für politische Entscheidungsträger», betonte die US-Delegationsleiterin beim UN-Umweltgremium IPCC, Sharon Hays, in einer vom Weißen Haus verbreiteten Erklärung.

Der UN-Klimabericht prognostiziert einen Temperaturanstieg um bis zu 6,4 Grad und die Erhöhung des Meeresspiegels um mehr als einen halben Meter bis zum Ende des Jahrhunderts. Das Dokument stellt die Verantwortung des Menschen für die globale Erwärmung so deutlich heraus wie nie zuvor. «Mit dem nun vorliegenden Bericht sollten letzte Zweifel ausgeräumt sein, dass wir Menschen es sind, die die Klimaschraube überdrehen», sagte der Klima-Chefberater der Bundesregierung, Hans Joachim Schellnhuber, zu dem am Freitag in Paris veröffentlichten Dokument des UN-Klimarats IPCC.

Der Report des zwischenstaatlichen Ausschusses zum Klimawandel (Intergovernmental Panel on Climate Change; IPCC) präsentiert sechs Szenarien für die Erderwärmung bis zum Jahr 2100. Im besten Fall ist demnach mit einer Temperaturerhöhung von 1,1 bis 2,9 Grad Celsius zu rechnen, im schlimmsten Fall mit 2,4 bis 6,4 Grad. Der Anstieg des Meeresspiegels beträgt im besten Szenario 18 bis 38 Zentimeter, im schlimmsten 26 bis 59 Zentimeter.

Elf der vergangenen zwölf Jahre seien unter den zwölf wärmsten seit dem Beginn der Aufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts, heißt es in dem Dokument weiter. Demnach steigt die Temperatur in den nächsten zwei Jahrzehnten alle zehn Jahre um 0,2 Grad. Der von 2500 Forschern in sechs Jahren ausgearbeiteten Studie liegen rund 400 Klimasimulationen und hunderte weitere Untersuchungen zu Grunde. Zwischen 1850 - dem Beginn der Aufzeichnungen - und dem Jahr 2005 sei die Temperatur bereits um 0,76 Grad gestiegen.

Angesichts dieser Daten kann es Experten zufolge nur noch darum gehen, die Folgen des Klimawandels abzumildern - aufhalten lässt er sich nicht mehr. Selbst wenn die Konzentration der Treibhausgase im Jahr 2000 auf dem damaligen Stand eingefroren worden wäre, wäre auf einige Zeit ein Temperaturzuwachs von 0,1 Grad Celsius pro Jahrzehnt zu erwarten, hieß es in Paris.

Der Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP, Achim Steiner, schlug einen Weltklimagipfel der Staats- und Regierungschefs vor. An diesem sollten unter anderen auch US-Präsident George W. Bush und die politischen Führer der Schwellenländer China, Indien und Brasilien und strenge Auflagen für die Industrie erreichen. Als erste Schritte müssten fossile Brennstoffe effizienter genutzt und die Verwendung alternativer Energien mit Hilfe von Förderprogrammen vorangetrieben werden, verlangte WWF-Klimaschutzexpertin Regine Günther.

Die Folgen der vom Menschen verursachten Erderwärmung seien in Deutschland bereits heute eindeutig nachweisbar, sagte einer der Hauptautoren des Berichts, der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf. «In Deutschland beobachten wir einen Trend hin zu größerer Trockenheit im Sommer, insbesondere im östlichen Teil.» Folgen zeigten sich zudem an Nord- und Ostseeküste. Dort werde im Vergleich zum globalen Mittelwert künftig sogar ein überdurchschnittlicher Anstieg des Meeresspiegels erwartet.

Im April und Mai werden zwei weitere IPCC-Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse über «Auswirkungen, Anpassung und Verletzlichkeit» sowie über die «mögliche Entschärfung des Klimawandels» vorlegen.

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