15.10.2012

Felix Baumgartner – Supersonic Man

Auf den Tag 65 Jahre nach dem erstmaligen Durchbrechen der Schallmauer durch den US-Air-Force-Piloten Chuck Yeager gelingt dies auch dem österreichischen Extremsportler – aber ohne Flugzeug!

Am 14. Oktober hat der Österreicher Felix Baumgartner trotz Probleme mit der Visierheizung, die beinahe zum Abbruch der Mission geführt hätten, Geschichte geschrieben. Bei seinem Sprung aus der Stratosphäre erreichte er eine Geschwindigkeit von 1342 Stundenkilometer. Damit hat er als erster Mensch der Geschichte im freien Fall die Schallmauer durchbrochen. Gleichzeitig hat Baumgartner weitere Rekorde aufgestellt: höchster bemannter Ballonflug und größte Absprunghöhe.

Abb.: Mit dem Puls auf 180 tritt Baumgartner in rund 39 Kilometern Höhe vom Trittbrett seiner Ballonkapsel ins Fast-Vakuum. (Bild: Red Bull)

Nach dem Sprung aus 39.045 m Höhe hat Baumgartner während der 4 Minuten und 20 Sekunden im freien Fall eine Geschwindigkeit von bis zu 1.342 km/h in der vakuumartigen Stratosphäre erreicht (vgl.: M. Khan, Felix Baumgartners Sprung nachgerechnet, SciLogs, 9.10.). Insgesamt dauerte der Sprung 9:03 Minuten. Der Aufstieg und der Sprung wurden weltweit von Millionen Menschen live im Internet verfolgt. Während des Fluges geriet Baumgartner ins Flachtrudeln, doch der Österreicher konnte rechtzeitig die Umdrehungen um die eigene Achse unter Kontrolle bringen, bevor die Sicherheitssysteme den Stabilisierungsfallschirm auslösten.

„Heute hatten wir unglaubliche Hochs und Tiefs – genauso wie beim Projekt insgesamt“, so Baumgartner. „Der Start war perfekt, doch dann gab es ein paar Probleme mit der Stromversorgung der Visierheizung. Auch der Absprung war eigentlich ideal, dann kam ich aber langsam ins Flachtrudeln. Am Anfang habe ich gedacht, ich würde mich bloß ein paar Mal drehen. Dann wurde es allerdings schneller. Zum Teil war das schon sehr heftig. Kurz habe ich sogar gedacht, ich würde das Bewusstsein verlieren. Beim Durchbrechen der Schallmauer habe ich keinen Überschallknall gespürt, denn ich habe mich voll und ganz darauf konzentriert, meinen Körper in der Luft zu stabilisieren. Alles in allem war es aber viel härter, als ich es mir vorgestellt habe.“

Abb.: Die Erde hat ihn wieder. Die Landung war trotz Raumanzug offensichtlich eine leichte Übung für den früheren Militär-Fallschirmspringer. (Bild: Red Bull)

Zusammen mit seinem Team hat sich Baumgartner fünf Jahre auf diese Mission vorbereitet, mit der wichtige wissenschaftliche Daten über die Reaktion des menschlichen Körpers auf die extremen Bedingungen am Rande des Weltalls gesammelt werden sollen. Der Start musste mehrmals wetterbedingt verschoben werden, ehe am Sonntagvormittag bei wolkenlosem Himmel und beinah kompletter Windstille die Kapsel endlich abheben konnte. Beim geglückten Start gab es daher von der Mission-Control-Crew von Red Bull Stratos ersten Applaus.

Red Bull / OD

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