22.08.2017

Flugzeug mit Hybridantrieb

Team der TU München gewinnt gemeinsamen Wettbewerb von DLR und NASA um Luftfahrzeug der Zukunft.

Leise, umweltfreundlich, aerodynamisch elegant: So stellen sich deutsche Studierende das Flugzeug der Zukunft vor. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat jetzt die nationalen Gewinner eines gemeinsam mit der NASA ausgetragenen Wettbewerbs um die besten Ideen für künftige Luft­fahrzeuge ausgezeichnet. Gewinner ist ein Team der TU München.

Abb.: „Urban Liner“ der TU München (Bild: TUM)

Die Münchner entwarfen mit ihrem „Urban Liner" ein ungewöhnlich aussehendes Flugzeug mit Hybrid­antrieb. Auffallendstes Merkmal ist das einzelne Triebwerk, das am Heck zwischen den Leitwerken angebracht ist. Geht es nach den Studierenden, soll der Treibstoffverbrauch halbiert und der Stickoxid­ausstoß gar um achtzig Prozent verringert werden können.

„Die vorgeschlagenen Technologien beim „Urban Liner" sind hoch­innovativ und alles wurde zu einem stimmigen Gesamt­konzept entwickelt", würdigte DLR-Luftfahrtvorstand Rolf Henke bei der Preisverleihung in Braunschweig den Münchner Entwurf. Bei dem Ziel, ein leiseres Flugzeug zu entwerfen, verfolgten die Münchner einen radikalen Ansatz: „Normaler­weise wird beim Flugzeug erst spät im Entwurf auf Möglichkeiten der Lärm­reduzierung geachtet", so Teamleiter Christian Decher, „wir haben dem von Anfang an alles andere untergeordnet."

Mit dem zweiten Platz wurde das Konzept „HORUS 3000-300" der FH Aachen ausgezeichnet. Die Jury aus Luftfahrtforschern des DLR zeigte sich von den vielfältigen Ideen aller teilnehmenden Studierenden beeindruckt. „Unsere größte Herausforderung als Luftfahrt­forscher ist, trotz weltweit stetig wachsender Passagier­zahlen den Umwelt­einfluss des Flug­verkehrs weiter zu mindern und so Emissionen und Lärm zu reduzieren. Dafür brauchen wir frische und ungewöhnliche Ideen, und solche haben die Studierenden präsentiert", sagte Henke.

Im Wettbewerb waren neben Design-Vorschlägen für leiseres Fliegen auch solche für effiziente Überschall­jets gefragt. Das Konzeptflugzeug sollte mindestens 200 Passagiere beziehungs­weise 12 beim Überschall­flieger transportieren und bis 2035 realisiert werden können. Die teilnehmenden Studierenden-Teams in Deutschland und Amerika wählten eines der Themen für ihren Wettbewerbsbeitrag. Ein innovatives Konzept für ein Überschallflugzeug, quasi ein umwelt­freundlicher Nachfolger der Concorde, präsentierte ein Team der Universität Stuttgart, das mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde. Deren Konzept „HELESA" schlägt ein lang­gestrecktes Flugzeug mit vorwärts gepfeilten Schwenkflügeln vor.

Für die NASA/DLR-Design Challenge hatten sich auf deutscher Seite 63 Studierende verteilt auf zehn Teams aus sieben Hochschulen angemeldet. Die vier Erstplatzierten sind die TU München mit dem "Urban Liner", die FH Aachen mit „HORUS 3000-300", die Universität Stuttgart mit „High-Efficient Low-Emission Supersonic Aircraft HELESA” und die RWTH Aachen mit „Low Noise Hybrid Passenger Aircraft".

Außerdem nahmen Teams der TU Berlin und der TU Hamburg-Harburg teil. Auf amerikanischer Seite gibt es ebenfalls eine zweistellige Anzahl teilnehmender Teams verschiedener Hochschulen. Das deutsche Gewinner­team des Wettbewerbs reist im Herbst 2017 zur amerikanischen Luft- und Raumfahrt­behörde NASA in die USA. Dort präsentieren sie neben den amerikanischen Siegern ihre prämierte Arbeit in einem Symposium mit international anerkannten Luftfahrt­forschern. „Mit dieser gemeinsamen Aktion zur Nachwuchs­förderung wird auch die hervorragende Kooperation des DLR mit der NASA im Bereich Luftfahrt­forschung weiter gestärkt", stellte Henke abschließend fest.

DLR / DE

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