Große Klima-Schäden selbst bei Halbierung der Treibhausgase
Selbst bei einer Halbierung der Treibhausgas-Emissionen bis 2050 wird es nach Aussagen von Klimaforschern zu schweren Umweltschäden kommen.
London (dpa) - Selbst bei einer Halbierung der Treibhausgas-Emissionen bis 2050 wird es nach Aussagen von Klimaforschern zu schweren Umweltschäden kommen. Die Halbierung gelte derzeit zwar als das weitreichendste politisch machbare Ziel, sie könne jedoch große Schäden nicht vermeiden, schreiben drei führende Forscher des Weltklimarats in einem Kommentar im Fachjournal «Nature Reports Climate Change».
Vielmehr sei eine Verminderung der Emissionen um 80 Prozent bis 2050 nötig, um die klimabedingten Umweltschäden deutlich zu reduzieren. Dann würden etwa nur halb so viele Menschen unter Wassermangel oder Überflutungen leiden wie bei einer Halbierung der Emissionen. Sogar mit einer 80-prozentigen Reduktion gebe es große Schäden, daher sei eine Anpassung an den Klimawandel unumgänglich.
Der Glaube, der Mensch könne die Folgen des Klimawandels etwa mit Beschlüssen bei G8-Gipfeln oder UN-Klimakonferenzen noch vollkommen verhindern, sei falscher Optimismus. Die Autoren um Martin Parry riefen die Teilnehmer der UN-Klimagespräche in der kommenden Woche in Bonn und die Regierungsführer des G8-Gipfels im Juli in Japan zu strikten Emissionsreduktionen auf und zu Anpassungsprojekten an den Klimawandel.
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Originalveröffentlichung:
http://dx.doi.org/10.1038/climate.2008.50