Grünes Licht für SIMBOX

Deutsch-chinesisches Raumfahrt-Projekt besteht Generalprobe.

In Peking simulierten die beteiligten Partner, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die chinesische Organisation für bemannte Raumfahrt (CMSEO), den kompletten Ablauf der biomedizinischen Wissenschaftsmission SIMBOX. Bestandteile des Tests waren die Vorbereitung der biologischen Proben, Durchführung der Experimente im Inkubator an Bord des chinesischen Raumschiffes Shenzhou ("Götterschiff"), simultane Vergleichsexperimente am Boden sowie die Auswertung der Proben. Da alle Tests zu positiven Ergebnissen führten, steht einem Start des deutsch-chinesischen Raumfahrt-Projekts am 30. Oktober 2011 nichts mehr im Wege. Dann wird Shenzhou in eine niedrige Erdumlaufbahn geschossen und soll an das kurz zuvor startende Labormodul "Tiangong 1" ("Palast im Himmel") andocken.

Die SIMBOX-Anlage besteht im Wesentlichen aus einem Wärmeschrank und einer Zentrifuge und ist die erste nicht-chinesische Experimentanlage an Bord von Shenzhou, dem Prunkstück der bemannten chinesischen Raumfahrt. 17 deutsche und chinesische Experimente aus dem Bereich der Biomedizin nehmen teil. Dabei werden die mitfliegenden Pflanzen, Tiere und Zellen des menschlichen Immun- und Nervensystems für die Dauer von knapp drei Wochen den Bedingungen des Weltraums ausgesetzt. Die Auswirkungen des Raumflugs auf die Proben werden untersucht.

Das DLR-Raumfahrtmanagement hat die Programm- und Projektleitung inne und finanziert im Rahmen des Nationalen Weltraumprogramms die SIMBOX-Anlage einschließlich der über 100 Experimentkammern sowie die sechs Experimente deutscher Forschungseinrichtungen. Die Gesamtverantwortung für die Mission liegt auf chinesischer Seite bei CMSEO. Die chinesische Organisation für Raumfahrtwissenschaft (GESSA) ist zuständig für die Koordinierung und technische Betreuung der wissenschaftlichen Nutzlast innerhalb des bemannten chinesischen Raumfahrtprogramms.

DLR / MH