06.02.2014

Hochgeschwindigkeits-3D-Drucker ausgezeichnet

KIT-Ausgründung Nanoscribe gewinnt einen der „Prism Awards 2014“.

Mit den Prism Awards würdigt die internationale Gesellschaft für Optik und Photonik SPIE jedes Jahr herausragende Innovationen in der Photonik. Nanoscribe bekam die Auszeichnung für einen Drucker auf Basis der 3D-Laserlithografie, der winzige Objekte in kürzester Zeit fertigt. Der Preis, dessen Name angesichts der NSA-Affäre einen etwas unglücklichen Klang erhalten hat wurde gestern Abend (Ortszeit) auf der Leitmesse „Photonics West“ in San Francisco überreicht.

Abb.: Dieses Beugungsgitter auf Siliziumbasis zeigt einen farbenfrohen Porsche in Miniatur. (Bild: Nanoscribe GmbH)

Die Laserlithografiesysteme von Nanoscribe ermöglichen die Herstellung dreidimenstionaler Mikro- und Nanostrukturen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen maßgeschneiderte Fotolacke. Nanocribe startete 2008 als erste Ausgründung aus dem KIT und hat sich inzwischen als Marktführer in der 3D-Laserlithografie etabliert. Führende Forschungseinrichtungen und Universitäten in Europa, Asien, Nordamerika und Australien setzen die Geräte für Forschungsarbeiten ein. Auch seitens der Industrie besteht großes Interesse an der innovativen Technologie. Nanoscribe ist im KIT-Hightech-Inkubator am KIT-Campus Nord angesiedelt.

Den Prism Award 2014 hat Nanoscribe in der Kategorie „Advanced Manufacturing“ für den 2013 eingeführten 3D-Drucker „Photonic Professional GT“ erhalten. Mit diesem lassen sich winzige dreidimensionale Objekte mit Details im Sub-Mikrometerbereich in kürzester Zeit und mit höchster Auflösung herstellen. Die Fertigung solcher Mikrobauteile ist in vielen verschiedenen Bereichen gefragt, beispielsweise in der Optik, Medizintechnik, Fluidik, Elektronik und Mechanik.

Ein Raumschiff aus dem 3D-Drucker. (Video: Nanoscribe GmbH)

Dem 3D-Druckverfahren liegt die Technik des direkten Laserschreibens auf Basis der Zwei-Photonen-Polymerisation zugrunde: Ein photosensitives Material wird mit ultrakurzen Impulsen eines stark fokussierten Laserstrahls belichtet. Abhängig von dem gewälten Fotolack löst sich nur das belichtete oder nur das unbelichtete Volumen. Nach einem Entwicklerbad bleiben freitragende Mikro- und Nanostrukturen stehen. Die sogenannte Galvotechnologie, welche die Position des Laserfokus durch ein galvanisches Spiegelsystem in der Fläche ablenkt, beschleunigt die Schreibgeschwindigkeit um das Hundertfache gegenüber üblichen Konzepten.

Der Prism Award zeichnet jedes Jahr die innovativsten Produkte und Konzepte des Vorjahrs im Bereich der Photonik aus. Jede der neun Kategorien 2014 hebt einen Beitrag aus einem technischen oder industriellen Bereich hervor. Über die Auswahl entscheidet eine internationale Jury mit renommierten Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft.

KIT / PH

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