29.01.2007

Jenoptik mit weniger Risiko

Der Verkauf von Konzernteilen mit einem Milliarden-Umsatz hat sich nach Ansicht von Vorstandschef Alexander von Witzleben für die Jenoptik AG gelohnt.

Jena (dpa) - Der Verkauf von Konzernteilen mit einem Milliarden-Umsatz hat sich nach Ansicht von Vorstandschef Alexander von Witzleben für die Jenoptik AG gelohnt. «Wir stehen nach Jahren, in denen wir ein hohes Risiko gegangen sind, wieder gut da», sagte von Witzleben in einem dpa-Gespräch. Das betreffe sowohl die verbesserte Ertragskraft des geschrumpften Technologie-Konzerns als auch seine finanzielle Lage. Die Verschuldung sei deutlich gesunken. An diesem Montag will das börsennotierte Unternehmen vorläufige Geschäftszahlen für das Jahr 2006 vorlegen.

Jenoptik hatte sich im vergangenen Jahr vom kapitalintensiven und stark konjunkturabhängigen Geschäft mit dem Bau von Fabriken für die Elektronik-Industrie getrennt. Die Tochter M+W Zander Holding AG (Stuttgart) mit einem Umsatzvolumen von 1,5 Milliarden Euro und 7200 Beschäftigten wurde an eine Investmentgesellschaft verkauft. Zudem wurden die Jenoptik-Anteile an der Beteiligungsgesellschaft DEWB AG (Jena) auf knapp über zehn Prozent zurückgefahren. «Wir haben den radikalen Umbau abgeschlossen. Das wäre ohne die Unterstützung der Arbeitnehmervertretung nicht möglich gewesen.» Nun gehe es an die «Feinjustierung der neuen Jenoptik» mit den Geschäftsbereichen Laser, Optik, Sensorik und Mechatronik, sagte von Witzleben.

Nach den Einschnitten würden die Weichen für weiteres profitables Wachstum gestellt. «Mittelfristig peilen wir ein Umsatzvolumen von einer Milliarde Euro an, einschließlich Akquisitionen», sagte der Vorstandschef. Eine wachsende Rolle spielten dabei die Jenaer Konzerntöchter. «Innerhalb von zehn Jahren hat sich das Jenaer Geschäftsvolumen etwa verzehnfacht.» Derzeit beschäftigt der Jenoptik-Konzern, der zu den wenigen ostdeutschen Vertretern im Börsenindex TecDAX gehört, rund 3000 Menschen.

Als wichtige Aufgabe der kommenden Jahre nannte von Witzleben den weiteren Schuldenabbau. «In drei Jahren soll die Verschuldung auf etwa 100 Millionen Euro halbiert werden. Dann haben wir eine Relation erreicht, mit der wir auch im Vergleich zu Wettbewerbern gut da stehen.» Von Witzleben plädierte erneut dafür, dass zunächst keine Dividende an die Aktionäre gezahlt werden solle. Vorrang habe, die Finanzkraft des Konzerns und damit den Spielraum für Investitionen zu erhöhen.

Nach den bisherigen Prognosen des Vorstandes wird für 2006 mit einem Umsatz von mehr als 450 Millionen Euro gerechnet. Das Betriebsergebnis ohne Holdingkosten soll sich im oberen Bereich der Spanne von 38 bis 44 Millionen Euro bewegen. 2005 hatte Jenoptik noch rote Zahlen geschrieben.

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