Karl-Scheel-Preis 2009 verliehen
Der Karl-Scheel-Preis 2009 der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin geht an Katharina Franke von der Freien Universität Berlin.
Auf dem Weg zur molekularen Elektronik: Elektronentransport durch ein einzelnes Molekül
Der Karl-Scheel-Preis 2009 der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin geht an Katharina Franke von der Freien Universität Berlin.
Elektronik auf der Basis von einzelnen Molekülen ist gegenwärtig ein intensiv untersuchtes Gebiet sowohl in der physikalischen Grundlagenforschung als auch im Hinblick auf nanoskopische Bauelemente. Für deren Realisierung ist ein detailliertes Verständnis der Wechselwirkung zwischen Elektronen und Atomen notwendig, welches aus Transportexperimenten durch Moleküle mit unterschiedlichen Funktionalitäten, von molekularen Schaltern bis zu Dioden, extrahiert werden kann. Um die Grenzen des Einsatzes von einzelnen Molekülen in elektronischen Bauelementen zu ergründen, werden Experimente durchgeführt, um die Erwärmung eines Moleküls durch Elektronen und die Ableitung dieser Wärme vom Molekül in die Metallelektroden, durch die das Molekül kontaktiert wird, zu bestimmen.
Die Physikalische Gesellschaft zu Berlin (PGzB) verleiht daher den Karl-Scheel-Preis 2009 an Katharina Franke vom Institut für Experimentalphysik der Freien Universität Berlin (FUB) „in Würdigung ihrer herausragenden Arbeiten zum Elektronentransport durch einzelne Moleküle, ein Prototyp für nanoskopische Bauelemente.“ Frau Franke erforscht mittels eines Tieftemperatur-Rastertunnelmikroskops den Transport von Elektronen durch ein einzelnes Molekül, welches durch zwei Metallelektroden kontaktiert ist. Ihre Untersuchungen erkunden in letzter Zeit auch neue Mechanismen des Elektronentransports durch mehr exotische Systeme, in denen grundlegende Eigenschaften der Materie wie Magnetismus und Supraleitfähigkeit eine wesentliche Rolle für die Funktionalität des molekularelektronischen Bauelements spielen.
Katharina Franke arbeitet seit 2005 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gruppe von José Ignacio Pascual an der FUB. Durch Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften, einem Forschungsaufenthalt in der Schweiz an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne sowie eingeladene Vorträge auf internationalen Tagungen hat sie sich eine beachtliche wissenschaftliche Reputation erarbeitet.
Die 1845 gegründete Physikalische Gesellschaft zu Berlin (PGzB) ist einer der ältesten wissenschaftlichen Vereine in Deutschland. Sie ist heute ein Regionalverband der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und widmet sich der Verbreitung von physikalischer Forschung und Lehre, u. a. durch regelmäßige Vortragsveranstaltungen sowie durch die Vergabe verschiedener Preise an hervorragende Physiker.
Der Karl-Scheel-Preis wird für eine herausragende, in der Regel nach der Promotion entstandene wissenschaftliche Arbeit eines Mitgliedes der Gesellschaft vergeben. Dem Vermächtnis Karl Scheels folgend wird dem Preisträger anlässlich eines Festkolloquiums (Karl-Scheel-Sitzung) die Karl- Scheel-Medaille sowie ein Geldbetrag in Höhe von 5.000 € überreicht.
Physikalische Gesellschaft zu Berlin e.V.
Veranstaltungshinweis:
Ein Vortrag der Preisträgerin mit dem Titel „Elektronentransport durch ein einzelnes Molekül: Auf dem Weg zur molekularen Elektronik“ mit anschließender Preisverleihung findet am Freitag, dem 19. Juni 2009, ab 17.15 Uhr im Hörsaal des Magnus-Hauses, Am Kupfergraben 7, 10117 Berlin, im Rahmen der Karl-Scheel-Sitzung 2009 statt.
Weitere Infos:
- Physikalische Gesellschaft zu Berlin, Walter-Scheel-Preis:
http://www.pgzb.tu-berlin.de/index.php?id=27
- Gruppe von José Ignacio Pascual
http://users.physik.fu-berlin.de/~pascual/
KR